1. Mannschaft Zweiter Spieltag Saison 2022 / 2023

Oberliga Baden - Saison 2021/2022| Oberliga 2021/2022 im BSV-Ergebnisdienst

Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: -
Aufsteiger aus den Verbandsligen: SK Ladenburg | SF Sasbach

Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs

Zweiter Spieltag: 09.10.2022

Karlsruher SF

2232

-

SC Untergrombach

2223

4½ - 3½

SC Viernheim II 2355 - BG Buchen 2251

5 - 3

SK Ettlingen 2280 - SK Ladenburg (N) 1990

4½ - 3½

SV Hockenheim 2237 - OSG Baden-Baden III 2300

2 - 6

SF Sasbach (N) 2237 - SC Brombach 2104

2 - 6

* Nachholspiel am 6.11.2022

Zweiter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

Karlsruher SF

ELO  

SC Untergrombach

ELO Ergebnis
1 FM Dauner, Benedikt 2328 - GM Solodovnichenko, Yuri 2518

½

2 FM Ruff, Maximilian 2317 - Nied, Pascal 2131

1 - 0

3 IM Roos, Daniel 2326 - IM Fuchs, Heinz 2257

½

4 IM Arnold, Lothar 2320 - FM Dr. Podat, Vladimir 2246

½

5 Joeres, Stefan 2216 - FM Schneider, Bernd 2166

½

6 Duschek, Bolker 2285 - FM Kountz, Jochen 2284

1 - 0

7 Pfatteicher, Lukas 2148 - Krieger, Markus 2134

½

8 Wegmer, Leon 1920 - FM Dr. Sieglen, Joachim 2129

0 - 1

Zweiter Spieltag: Tabelle

Rang

Mannschaft

Spiele Punkte BP BW ELO-Schnitt

1

SC Viernheim II

1

2:0

7

32

2385

2 OSG Baden-Baden III 2 4:0 12 56

2031

3 Karlsruher SF 2 4:0 11 51

2219

4 SK Ladenburg (N) 2 2:2 39

2009

5 SC Brombach 2 2:2 7 30

2031

6 SK Ettlingen 2 2:2 6 26

2244

7 SC Untergrombach 2 1:3 30

2234

8 BG Buchen 1 1:1 4 19½

2312

9

SV Hockenheim

2

0:4

5

22½

2248

8

SF Sasbach (N)

2

0:4

4

4

2156

Der Meister der Oberliga Baden steigt auf in die zweite Bundesliga Süd. Die beiden letztplatzierten Mannschaften steigen ab. Steigen aus der zweiten Schachbundesliga Süd mehr als zwei badische Vertreter ab, erhöht sich die Anzahl der Absteiger entsprechend. Badische Vertreter in den zweiten Schachbundesligen sind: SC Ötigheim, OSG Baden-Baden II, SF Bad Mergentheim, SV Walldorf, SC Eppingen.

Spielbericht

von Ralf Toth

Am zweiten Spieltag der Oberliga Baden musste der SC Untergrombach  bei den Karlsruher SF antreten. Gespielt wurde als Doppelspieltag gemeinsam mit der Begegnung SK Ettlingen - Ladenburg in Etllingen. Da bei den Gastgebern der eigentliche Spielort ausgefallen war, wurde die Begegnung in kuscheliger Jugendturnier-Atmosphäre im Vereinsraum des SK Ettlingen ausgetragen. Auch der SC Untergrombach hatte einen Ausfall zu beklagen, kurzfristig fiel aus gesundheitlichen Gründen der eigentlich nominierte französische IM Borya Ider aus, für ihn kam FM Dr. Joachim Sieglen in die Mannschaft, der als einziger Untergrombacher am ersten Spieltag gegen Buchen siegreich war.


Ungewöhnliche Platzverhältnisse für Oberliganiveau

Am vierten Brett kam es zu einem frühen Friedensschluss in eigentich spannender Stellung, die aus dem Evans-Gambit entstanden war. FM Dr. Vladimir Podat war mit Schwarz nicht unzufrieden mit der Punkteteilung und auch der Karlsruher IM Lothar Arnold war einverstanden.

Für FM Bernd Schneider ging es nach dem Fauxpas der ersten Runde vor allem darum, wieder in die Spur zurück zu finden, also vor allem: Nicht zu verlieren. Sein Gegner Stefan Joeres hatte mit seiner Sizilianischen Verteidigung einen guten Start erwischt, aber nach einer Reihe von Abtauschen war im endstandenen Endspiel die Luft raus und die Protagonisten einigten sich auf Remis.

Einen überraschenden Verlauf nahm die Partie am achten Brett. Leon Wegmer hatte die Eröffnung (Tarrasch-Franzosen) stark gespielt und sich deutliches Übergewicht erarbeitet. FM Dr. Joachim Sieglen war mächtig unter Druck. Nach einigen geschickten Abtauschen konnte Dr. Sieglen aber dem weißen Angriff den Zahn ziehen. Gerade als ein völlig ausgeglichenes Endspiel entstanden war, griff der Karlsruher fehl und brachte sich selbst um den Lohn seiner Mühen. War schon der letzte Tausch der Damen vorteilhaft für Schwarz, stellte Wegmer wenige Züge später eine Figur und somit die Partie ein. Untergrombach führte 2:1 mit hoffnungsvoller Stellung am Brett von IM Heinz Fuchs, während FM Jochen Kountz zu dem Zeitpunkt bereits auf verlorenem Posten kämpfte. Auch Pascal Nied hatte Schwierigkeiten, die anderen Bretter standen eher ausgeglichen. Man rechnete sich Chancen auf eine Punkteteilung aus.


Gewann auch seine zweite Partie: FM Dr. Joachim Sieglen mit Schwarz gegen Leon Wegmer. Im Hintergrund: Markus Krieger.

Der Vorsprung währte jedoch nur kurz, denn FM Jochen Kountz musste bald darauf seine Hand reichen. Sein Gegner Volker Duschek ging aggressiv gegen den Aufbau im Beschleunigten Fianchetto der Sizilianischen Verteidigung zu Werke. Gegenläufige Rochaden und ein weißer Bauernsturm auf die schwarze Königsstellung erforderten sehr genaues Rechnen und Jochen Kountz dachte auch lange nach. Dennoch war es nicht leicht, aus der Fülle der Optionen die richtigen Züge zu finden. Ein Fehler entschied die Partie, danach war der weiße Angriff zu durchschlagend. (Leider) schön vorgetragen von Volker Duschek, eine Partie, die sich lohnt nachzuspielen und selbst zu analysieren. Damit war wieder Ausgleich hergestellt, aber noch immer keimte die Hoffnung auf eine Punkteteilung.


FM Jochen Kountz konnte dem starken Angriff von Volker Duschek nicht standhalten. Im Hintergrund: FM Bernd Schneider mit Weiß gegen Stefan Joeres.

Im Duell der beiden Internationalen Meister Fuchs (Untergrombach) gegen Roos (Karlsruhe) gewann Heinz Fuchs in der Eröffnung einen Bauern und behielt lange leichten Vorteil. Mit beginnend knapper werden Zeit entwickelte Schwarz jedoch durch sehr aktives Figurenspiel Druck und erhielt erhebliches Gegenspiel. Nach dem letzten Zug von Roos bietet dieser Remis und IM Heinz Fuchs nimmt in folgender Stellung an:

Die "Blechbüchse" verrät uns in der Analyse, dass der Bauernvorstoß 33. e6! Gewinnstellung für Weiß bedeutet. Eine mögliche Variante wäre z.B. 33. ... Le4 34. e7! Te8 35. Td2 Da4 36. Db6! und Schwarz hat keine guten Optionen mehr.

Das war die große Chance für die Punkteteilung!


Vorne die Begegnung IM Lothar Arnold gegen FM Dr. Podat, dahinter IM Roos gegen IM Fuchs.

Pascal Nied an Brett 2 (!) hatte gegen FM Ruff in komplizierter Stellung die eine oder andere Gelegenhet ausgelassen. Im Mittelspiel ging ihm ein Bauer verloren, Nied hatte aber zunächst ordentlich Gegenspiel. Nach einem kritischen weißen Bauernvorstoß auf f6 unterließ Nied einen wichtigen Figurentausch und ermöglichte so einen taktischen Schlag für den Karlsruher. Die entstandene Stellung war nun kritisch, aber noch hartnäckig verteidigbar, da die Damen noch auf dem Brett waren. Nachdem Ruff in knapper werdender Zeit den Damentausch forcieren konnte, war die Stellung endgültig verloren und nach einigen belanglosen Zügen gab Pascal Nied auf.


Pascal Nied an Brett 2 gegen FM Ruff. Im Hintergrund GM Solodovnichenko gegen FM Dauner.

Untergrombachs Spitzenbrett GM Yuri Solodovnichenko agierte gewohnt umsichtig gegen FM Benedikt Dauner. Zu umsichtig, mit Weiß riskierte der Ukrainer zu wenig, um die solide Spielweise des jungen Karlsruher Topspielers zu gefährden. Die Partie verließ nie die Remisbreite und obwohl sie voll ausgekämpft war, stand auch nie ein anderes Ergebnis zur Debatte-

Nun lief noch die Begegnung am siebten Brett, hier standen sich Lukas Pfatteicher und Markus Krieger gegenüber. Krieger wählte mit Weiß einen geschlossenen Aufbau gegen die Sizilianische Verteidigung seines Gegenübers. Nach langem Lavieren im Mittelspiel entschied sich Pfatteicher zu einem Bauernvorstoß, der plötzlich die Stellung öffnete. Es kam nach einer Reihe von Abtauschen zu einem Endspiel Dame und Läufer gegen Dame und Läufer und schlussendlich wurden die Punkte geteilt durch eine forcierte Zugwiederholung.

Damit unterlag der SC Untergrombach denkbar knapp mit 3,5:4,5 gegen die KSF. Die Niederlage war bitter, weil der SCU nicht ohne Chancen auf den Punktgewinn war. Und sicherlich wäre der Kampf mit IM Ider etwas anders verlaufen.

Am dritten Spieltag empfängt der SCU den hohen Meisterschaftsfavoriten aus Viernheim und steht mit aktuell 1:3 Punkten bereits zu Saisonbeginn wie gewohnt unter Druck im Kampf um den Klassenerhalt.

 

Partien

-
09.10.2022