1. Mannschaft Neunter Spieltag

Oberliga Baden - Saison 2019/2020/2021| Oberliga 2019/2020/2021 im BSV-Ergebnisdienst

Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: -
Aufsteiger aus den Verbandsligen: SC Ötigheim | SC Emmendingen II | SK Ettlingen

Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs

Neunter Spieltag: 08.08.2021*

SC Untergrombach

2246

-

SC Viernheim II

2221

3½ - 4½

SK Ettlingen (N)   - OSG Baden-Baden III  

+ -

SC Dreiländereck 2100 - SF Sasbach 2150

2½ - 5½

SC Brombach   - SC Emmendingen II (N)  

+ -

BG Buchen   - SC Ötigheim (N)  

- +

Neunter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Untergrombach

ELO  

SC Viernheim II

ELO Ergebnis
1 GM Rogic, Davor 2471 - GM Abergel, Thal 2385

- +

2 IM Fuchs, Heinz 2255 - GM Tarlev, Konstantin 2567

0-1

3 FM Dr. Sieglen, Joachim 2189 - GM Lanka, Zigurds 2412

½

4 FM Kountz, Jochen 2320 - FM Müller, Michael 2147

½

5 FM Raupp, Thomas 2257 - Schmohel, Andreas 1937

1-0

6 FM Schneider, Bernd 2259 - Engemann, Till 2110

1-0

7 FM Wiechert, Hans 2163 - Schmidt, Stefan 2153

- +

8 Krieger, Markus 2056 - Röttig, Hans-Peter 2053

½

Neunter Spieltag: Tabelle

Rang

Mannschaft

Spiele Punkte BP BW ELO-Schnitt
1 SC Ötigheim (N) 9 16:2 46½ 224

2345

2 OSG Baden-Baden III 9 13:5 43½ 195½

2341

3 SC Brombach 9 12:6 44½ 203½

2259

4 SC Viernheim II 9 12:6 40 185

2282

5 SC Untergrombach 9 8:10 38½ 164½

2296

6 SK Ettlingen (N) 9 8:10 37 162

2232

7 BG Buchen 9 8:10 29½ 129

2290

8 SC Emmendingen II (N) 9 7:11 28½ 122

2262

9 SF Sasbach 9 5:13 28 135½

2220

10 SC Dreiländereck 9 1:17 24 99

2208

Aus den zweiten Ligen steigen jeweils die drei letztplatzierten Mannschaften ab. Badische Vertreter sind in der 2. Liga Süd: Baden-Baden II, Eppingen, Emmendingen und Walldorf. In der 2. Liga Ost: Bad Mergentheim. Aktuelle Anzahl Absteiger in die OL Baden: 2 (Walldord, Bad Mergentheim).

Dadurch steigen die Plätze 8 bis 10 in der Oberliga in die jeweilige Verbandsliga ab. Dies betrifft: SC Emmendingen II, SF Sasbach und SC Dreiländereck.

Der SC Ötigheim steigt auf in die zweite Schachbundesliga Süd.

Spielbericht

von FM Jochen Kountz

Nach dem Überraschungserfolg gegen Ötigheim (der uns – wie sich später noch herausstellen sollte – tatsächlich den Klassenerhalt sicherte!), wollten wir natürlich auch im letzten im Grunde sportlich bedeutungslosen Saisonmatch gegen Viernheim die verlängerte Spielzeit 2019/20/21 passabel abschließen. Daß dieses Vorhaben nicht unbedingt bei allen Teams an diesem neunten und letzten Spieltag vorausgesetzt werden konnte, ist insgesamt drei kampflosen 8:0 Siegen in den Parallelmatches zu entnehmen. Bedauerlicherweise konnten auch wir für unseren letzten Saisonkampf nur noch sechs Spieler der Stammbesetzung an die Bretter bringen, was folglich gleich zu Beginn zwei Niederlagen an den Schwarzbrettern an 1 und 7 zur Folge hatte. An den übrigen sechs Brettern wurde jedoch trotz dieses Start-Handicaps hart um den vollen Zähler gekämpft. Die lange Corona-bedingte Spielpause hatte offensichtlich doch bei dem ein oder anderen Akteur die Motivation erhöht, sich endlich mal wieder vor Ort um Punkte zu duellieren:

Die Aufstellungen beider Teams deuteten auf einen engen Matchausgang hin, was sich letztendlich dann auch bestätigen sollte. Viernheim war an den Brettern 2 und 3 mit zwei Großmeistern angetreten und hatte dort deutliche Ratingvorteile, während die Feldvorteile an den übrigen Brettern eher auf Untergrombacher Seite lagen.

Heinz wurde am zweiten bereits in der Eröffnung von seinem erfahrenen Gegner durch einen eher ungebräuchlichen Zug auf ungewohntes Terrain gelockt und verbrauchte viel Zeit in der resultierenden scharfen Stellung; Joachim an drei hatte in einer Französischvariante die Stellung mit f6 geöffnet und in der Folge seinem Gegner die Kontrolle über das Feld e5 überlassen, was in Verbindung mit dem typischen „schlechten“ französischen Läufer auf c8 eine umsichtige Verteidigung erforderte. Am vierten hatte ich auf die Drachenvariante meines Gegners eine positionelle Erwiderung parat, während Thommi an fünf, Bernd an sechs und Markus an acht sich eher unkonventionellen Eröffnungsbehandlungen gegenübersahen.

IM Heinz Fuchs (links) hatte einen schweren Stand gegen seinen rund 300 ELO-Punkte stärkeren Gegner GM Tarlev

Die deutlichen Spielstärkeunterschiede insbesondere bei Thommi und Bernd zeigten sich allerdings im weiteren Spielverlauf dann doch deutlich – beide Stützen der ersten Ubacher Mannschaft konnten schlußendlich ihre jungen Gegner überspielen und überzeugend den vollen Punkt einfahren:

Gratulation an Thommi (5/8) und Bernd (7/9) für ihren saisonübergreifenden Gesamtscore!


FM Bernd Schneider war nicht nur Untergrombachs bester Spieler: Seine 7 aus 9 sind Bestwert in der gesamten Liga.


Schwarzsieg für FM Thomas Raupp (links), seine Erfahrung zahlte sich nicht nur in diesem Spiel aus.

In meiner Partie sah sich mein Gegner zu einer forschen Vorgehensweise am Damenflügel motiviert, mußte allerdings nach meiner umgehenden Stellungsöffnung dort mit mehreren positionellen Schwächen und Löchern kämpfen. Leider verbrauchte ich für die korrekte Zugfolge – vielleicht auch bedingt durch die lange pandemiebedingte Spielpause!? – zu viel Zeit und schätzte auch den ein oder anderen Zug nicht richtig ein.


FM Jochen Kountz (links) ist eine der Stützen der Mannschaft. Hier im Kampf gegen Viernheims FM Michael Müller.

Taktisch geschickt bot mein Gegner Unentschieden an, was ich nach einigem Überlegen auch annahm. Wenngleich die Remisbreite in der Partie wohl in der Tat noch nicht überschritten war, hätte Weiß dennoch einigermaßen risikolos weiter auf Vorteil spielen können – in diesem Match war sicherlich mehr drin!

Am dritten hatte Joachim einen Zentralbauern ins Geschäft gesteckt, um seinen „französischen“ Läufer zu aktivieren. In der Folge tauschten sich zahlreiche Figuren ab, und schließlich ging es in ein Turmendspiel mit ungleichfarbenen Läufern, in dem der Mehr(doppel)bauer auf der c-Linie so gut wie keine Bedeutung haben sollte.


FM Dr. Joachim Sieglen löste eine schwere Aufgabe souverän: Gegen GM Zigurds Lanka musste sich der Untergrombacher über hundert Züge lang hartnäckig verteidigen. Erst kurz vor Spielbeginn erfuhr Dr. Sieglen, dass er an Brett 3 statt an Brett 4 ran muss.

Mittlerweile hatte Heinz am zweiten die richtige Zugfolge in der scharfen Eröffnungsvariante leider nicht mehr richtig zusammenbekommen und stattdessen inkorrekterweise einen Zentralbauern für vermeintliches Gegenspiel ins Geschäft gesteckt. In der Folge gewann er zwar Material, wurde aber von seinem Gegner am Königsflügel massiv unter Druck gesetzt und schließlich nach allen Regeln der Kunst ausgekontert – ein starker Vortrag seines großmeisterlichen Opponenten!


Markus Krieger holte ein Remis. Der Untergrombacher hat in der Corona-Zeit hart an sich gearbeitet. Der Lohn der Mühen: In der kommenden Saison wird Krieger zu deutlich mehr Einsätzen in der Oberliga kommen.

Markus an acht hatte im Partieverlauf lange keinerlei Vorteil, probierte jedoch im Turmendspiel noch das ein oder andere und konnte seinen leichten Stellungsdruck schließlich in einen Mehrbauern ummünzen. Sein Gegner reagierte jedoch mit aktivem Gegenspiel und beschäftigte den Weißspieler ununterbrochen – der verdiente Lohn war die Punkteteilung nach hartem Kampfverlauf.

Zuletzt spielt noch Joachim, der in einem scheinbar einfachen Endspiel von seinem großmeisterlichen Gegner bis zum Ende „massiert“ wurde: Umso erfreulicher der Remisschluß in der letzten Partie des Tages nach zäher Verteidigung!

Trotz der 3,5:4,5 Niederlage schließen wir die Saison hinter Viernheim auf einem durchaus akzeptablen fünften Tabellenplatz ab: Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn wir nicht am vorletzten Spieltag den Aufsteiger in die zweite Bundesliga – Ötigheim – überzeugend und völlig verdient geschlagen hätten. Überraschenderweise muß nämlich nun auch der Drittletzte in der Oberliga – Emmendingen – in den sauren Apfel des sportlichen Abstiegs beißen:

Vor dem letzten Spieltag war eher mit zwei Absteigern aus der Oberliga Baden zu rechnen gewesen!


Das Motto des Spieltags ist eigentlich für die Mensa-Nutzung der Untergrombacher Schüler gedacht, lässt sich aber auch prima auf die Schachspieler anwenden.

 

Partien

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08.08.2021