2. Mannschaft Fünfter Spieltag

Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2022/23

Absteiger aus Verbandsliga: Karlsruher SF II
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SC Untergrombach II, SC Ersingen

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Fünfter Spieltag: 22.01.2023

SC Ersingen (N)

1678 -

SC Untergrombach II (N)

1891

2 - 6

SF Birkenfeld 1831 - SK Sandhausen 1952

2½ - 5½

Karlsruher SF II (A) 2061 - SF Neureut 1895

4½ - 3½

Karlsruher SF III 1916 - SV Pfinztal 1820

5 - 3

SSV Bruchsal 1945 - SK Jöhlingen 1792

4½ - 3½

Fünfter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Ersingen

DWZ  

SC Untergrombach II

DWZ

Ergebnis

1 Scheuer, Adrian 1724 - FM Dr. Podat, Vladimir 2243

0 - 1

2 Joao, Carlos 1859 - FM Dr. Sieglen, Joachim 2044

½

3 Wolf, Heinz 1909 - FM Wiechert, Hans 2137

0 - 1

4 Förster, Fabio 1601 - Hayen, Andre 1804

½

5 Reiling, Percy 1623 - Uyar, Levin 1786

0 - 1

6 Halfar, Alexander 1769 - Toth, Luca 1670

½

7 Ruf, David 1586 - Toth, Marc 1722

½

8 Becht, Johan 1349 - Toth, Ralf 1720

0 - 1

Fünfter Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte BW DWZ-Schnitt

1.

Karlsruher SF II (A)

5

10:0

30½

131½

2049

2. SK Sandhausen 5 10:0 27½ 123 1938
3. SSV Bruchsal 5 6:4 22 91½ 1926
4. SF Neureut 5 5:5 21½ 97½ 1866
5. SF Birkenfeld 5 5:5 19 93 1848
6. Karlsruher SF III 5 4:6 18½ 84½ 1890
7. SC Untergrombach II (N) 5 4:6 17 83½ 1749
8. SC Ersingen (N) 5 3:7 16½ 79 1771

9.

SV Pfinztal

5

2:8

13

58½

1784

9.

SK Jöhlingen

5

1:9

14½

58

1792

Die Auf- und Abstiegsregeln in der Landesliga Nord ergeben sich aus den höheren Ligen. Der Meister steigt sicher auf. Die beiden letztplatzierten Mannschaften steigen ab. Wenn in die beiden Landesligen Nord nur eine oder gar keine Mannschaft absteigt, erhöht sich die Anzahl der Aufsteiger entsprechend. An jedem Spieltag sind die Auf- und Abstiegsplätze farblich markiert.

Spielbericht

Von Ralf Toth

In der vorentscheidenden Begegnung gegen den SC Ersingen im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga Baden Nord 2 wollte der SC Untergrombach mit seiner zweiten Mannschaft optimale Bedingungen schaffen und konnte mit drei Titelträgern an den ersten drei Brettern auflaufen. Den Untergrombacher Ambitionen kam eine schwache Aufstellung der Heimmannschaft entgegen, die ihrerseits auf ihre nominellen Spitzenbretter verzichten musste. So ging der SCU II als klarer Favorit in die Begegnung.


FM Dr. Vladimir Podat am Spitzenbrett für den SCU 2.

Untergrombach ging relativ früh in Führung, am letzten Brett hatte Mannschaftsführer Ralf Toth recht einfaches Spiel, im Scheveninger System der Sizilianischen Verteidigung erzeugte sein Gegenspieler freiwillig einen rückständigen Bauern auf c2, diese Bauernschwäche thematisierte der Untergrombacher im weiteren Verlauf. Weiß gab einen Bauern, um das Zentrum zu öffnen, jedoch auf Kosten eines Damentauschs und wurde dadurch auch die strukturelle Schwäche auf c2 nicht los. Auch dieser Bauern ging verloren und mit zwei Mehrbauern war der Gewinn recht einfach zu realisieren.

Nahezu zeitgleich remisierte an Brett 2 FM Dr. Joachim Sieglen, während an Brett 3 FM Hans Wiechert sein Spiel gewinnen konnte. Einen leichten Sieg konnte FM Hans Wiechert erringen, der sich mit Weiß einer selten gespielten Eröffnung (1.d4 b5 2.e4 Lb7) konfrontiert sah. Wiechert machte alles richtig, spielte präzise und druckvoll und nutzte die verzögerte Entwicklung von Schwarz, insbesondere die nicht rechtzeitig erfolgte Rochade meisterlich aus. Wiechert drang mit den Schwerfiguren bereits früh auf der siebten Reihe ein und die einzige Überraschung war, dass tatsächlich noch einige belanglose Züge gespielt wurden. Das war eine sehr starke Vorstellung von FM Hans Wiechert!


FM Hans Wiechert war eine wichtige Verstärkung der Mannschaft, spielte dominant und druckvoll und gewann sehenswert.

Nicht ganz so leichtes Spiel hatte FM Dr. Joachim Sieglen, zumal er mit den schwarzen Steinen antreten musste. Die Königsindische Verteidigung spielte Dr. Sieglen thematisch und optimal, Schwarz bekam im Verlauf der Partie das Läuferpaar und ein schwarzes Doppelbauer auf der c-Linie war keine echte Schwächung. Etwa um den zwanzigsten Zug herum hatte Schwarz derartige Vorteile angehäuft, dass die Suche nach dem Gewinnweg angesagt war. Weiß stellte sich defensiv auf und ließ Schwarz kommen. Der Gewinnweg war jedoch sehr schwer zu finden und in dieser Partie gelang es dem Untergrombacher leider nicht, so dass es am Ende zur Punkteteilung kam, ein klarer Erfolg für den Ersinger Spieler. Beim Stand von 0,5 : 2,5 verlief der Mannschaftskampf aber soweit auch sehr gut für den SCU.


Die Spitzenbretter mit FM Dr. Podat und FM Dr. Sieglen im Vordergrund.

Im weiteren Verlauf des Kampfes kam eine Punktteilung am vierten Brett dazu. Andre Hayen diskutierte mit seinem Gegner die Slawische Verteidigung ím Damengambit und kam auch mit leichtem Vorteil nach einigen Abtäuschen aus der Eröffnung. Rasch ging die Partie über ins Endspiel, für Hayen mit einem Mehrbauern, der aber sehr schwer zu verwerten war, denn der Mehrbauer war ein Doppelbauer auf der g-Linie. Weiß bekam das gewünschte Resultat (Remis), aber in dieser Partie hatte nur Hayen die Möglichkeit zu gewinnen.


Fabio Förster (Ersingen) und Andre Hayen (SCU) trennten sich unentschieden.

Am Spitzenbrett machte FM Dr. Vladimir Podat dann für den SCU alles klar. Seine Interpretation der Katalanischen Eröffnung ließ zwar zu, dass Schwarz einen Freibauern auf d2 schaffen konnte, dieser war jedoch dem Untergang geweiht und Schwarz sah sich genötigt, in einer verzweifelten letzten Attacke am Damenflügel eine Figur für zwei Bauern zu geben. Podat jedoch behielt alles unter Kontrolle und beendete mit einer Springergabel die bereits gewonnene Partie. Ein eindrucksvoller Sieg des Untergrombacher Spitzenspielers, der zur 4:1-Führung für die Gäste führte.

Den Siegpunkt für den SCU II besorgte Marc Toth am siebten Brett. Der Untergrombacher hatte zunächst einige Probleme in der Sizilianischen Verteidigung mit Weiß, konnte aber im Mittelspiel ausgleichen und stand am Ende sogar leicht besser, da Schwarz einen rückständigen Bauern hatte. Dieser kleine Vorteil reichte jedoch nicht und so einigte man sich auf die verdiente Punkteteilung, die gleichzeitig den Untergrombacher Auswärtssieg besiegelte.


Marc Toth besorgte mit Weiß den entscheidenden Punktgewinn für den Mannschaftssieg.

In den beiden verbliebenen Partien wurden intensiv Endspiele diskutiert. In der Partie von Levin Uyar ging es in der Abtauschvariante im Caro-Kann recht schnell in ein Endspiel T+L gegen T+L, in dem Uyar einen Mehrbauern ergattern konnte. Dies reichte aber noch nicht zum Sieg. Als ein zweiter Mehrbauer dazu kam, sah es besser aus, aber auch hier verteidigte Schwarz trickreich und den Tausch der Türme gab es nur zum Preis eines Bauern. Es kam folgende interessante Stellung aufs Brett:


Uyar-Reiling, Stellung nach 65. ... Kg6

Weiß gewinnt hier mittels 66. Lf4! Kf5 67. Kb6! Kxf4 68. g6! - Uyar jedoch spielte 66. Kb6 und dies lässt Schwarz bei korrektem Spiel ins Remis entwischen: 66. ... Kxg5 67. Ka7 Kf5 68. Lh2 Ke6 69. Kb8 und es steht folgende Stellung auf dem Brett:


Uyar-Reiling, Stellung nach 69. Kb8

Schwarz rettet sich mittels 69. ... Ld7! 70. c8D Lxc8 71. Kxc8 Kd5! und Schwarz bekommt den b-Bauern für das Remis. In der Partie folgte 69. ... Kd7?? und Weiß gewann die Partie nach 70. Lf4! recht einfach.


Glück im Endspiel: Levin Uyar (Weiß) besiegte Percy Reiling.

Als letztes spielte noch Luca Toth, der mit Schwarz in der königsindischen Verteidigung für erhebliche taktische Momente sorgen und einen Bauern gewinnen konnte. Unter Zeitdruck verpasste Toth einen einzügigen weiteren Bauerngewinn und ließ seinen Gegner zurück in die Partie kommen. Im Doppelturmendspiel hatte Toth noch einen einzigen Bauern, der Gegner nur noch die Türme. Die Stellung war Remis, Luca Toth versuchte noch einige Züge, den Sieg zu erzwingen, musste sich am Ende aber mit Remis abfinden.

Damit endete der Kampf 6:2 für den SC Untergrombach II, der damit einen großen Schritt in Richtung des angestrebten Klassenerhalts machen konnte.