2. Mannschaft Aktueller Spieltag
Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2023/24
Absteiger aus Verbandsliga: SF Forst
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SK Durlach, SF Conweiler
Mannschaftsführer: Ralf Toth
Neunter Spieltag: 21.04.2024
SC Untergrombach II |
1854 | - | SF Birkenfeld |
1863 | 6 -2 |
SC Ersingen | - | SSV Bruchsal | 1962 | - + |
|
SK Durlach (N) | 1808 | - | SK Sandhausen | 1955 | 4 - 4 |
SF Forst (A) | 1828 | - | Karlsruher SF III | 1902 | 3½ - 4½ |
SF Conweiler (N) | 1778 | - | SF Neureut | 1935 | 1 - 5 |
Neunter Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SC Untergrombach II |
DWZ | SF Birkenfeld |
DWZ | Ergebnis |
|
1 | FM Wiechert, Hans | 2144 | - | Hubel, Merten | 2065 | 1 - 0 |
2 | Krieger, Markus | 2174 | - | Braun, Joachim | 2077 | 1 - 0 |
3 | Doll, Stefan | 2116 | - | Böttger, Marko | 1891 | 1 - 0 |
4 | Hayen, Andre | 2015 | - | Staib, Christian | 1841 | ½ |
5 | Uyar, Levin | 1845 | - | Braun, Rüdiger-Thomas | 1817 | 1 - 0 |
6 | Jung, Niklas | 1697 | - | Becht, Jürgen | 1707 | 0 - 1 |
7 | Ye, Jonas | 1525 | - | Hofmann, Sven | 1644 | ½ |
8 | Wettstein, Timo | 1311 | - | + - |
Neunter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpunkte | BW | DWZ-Schnitt |
1. |
SSV Bruchsal |
9 |
15:3 |
48½ |
213 |
1944 |
2. | SC Untergrombach II | 9 | 13:5 | 47 | 223 | 1950 |
3. | SK Sandhausen | 9 | 12:6 | 41½ | 185½ | 1933 |
4. | SF Neureut | 9 | 11:7 | 34½ | 145½ | 1869 |
5. | SK Durlach (N) | 9 | 9:9 | 36 | 167 | 1876 |
6. | Karlsruher SF III | 9 | 9:9 | 32 | 139 | 1859 |
7. | SF Forst (A) | 9 | 8:10 | 35 | 160½ | 1837 |
8. | SC Ersingen | 9 | 8:10 | 35 | 138½ | 1830 |
9. |
SF Birkenfeld |
9 |
4:16 |
28½ |
133½ |
1842 |
10. |
SF Conweiler (N) |
9 |
1:16 |
19 |
90½ |
1784 |
Aufsteiger / Absteiger
Der SSV Bruchsal steigt auf in die Verbandsliga, die SF Conweiler und SF Birkenfeld steigen ab in die Bereichsliga.
Spielbericht
Von Ralf Toth - Fotos von Serdal Uyar
Am letzten Spieltag der Saison 2023/24 ging es für den SC Untergrombach um nichts mehr, bereits am Vorabend war durchgesickert, dass Ersingen gegen Bruchsal kampflos abschenken würde, damit war die letzte kleine Chance auf den Aufstieg dahin. Die Marschroute war folglich "jeder spielt für sich", auch für den Gegner aus Birkenfeld war die Saison gelaufen und der Abstieg nicht mehr zu vermeiden. Kurzfristig musste Untergrombach FM Dr. Joachim Sieglen und Rebecca Doll ersetzen, so kam Jonas Ye zu seinem ersten Einsatz in der Landesliga und Ersatzmann Timo Wettstein wurde für Brett 8 nominierert. Wettstein war nicht ganz unglücklich, dass er den Punkt kampflos einheimsen konnte, denn Birkenfeld war nur zu siebt angetreten.
Fühlt sich wohl im kalten Wasser. Jonas Ye sammelte einen halben Punkt ein.
Brett 7 war das einzige Brett, an denen die Gäste nominellen Spielstärkevorteil aufwiesen. Jonas Ye wurde hier einfach mal ins kalte Wasser geworfen und musste auch noch mit den schwarzen Steinen spielen. In einer unorthodox gespielten Eröffnung ging Ye früh ein Bauer verloren, so dass Weiß in Vorteil kam. Ye aber kämpfte und konnte durch etliche Figurenabtäusche in ein Turmendspiel abwickeln, in dem der Untergrombacher seinen Minusbauern durch einen äußerst aktiven Turm kompensieren konnte. Weiß fand keinen Weg zum Gewinn und so wurden die Punkte geteilt - ein schöner Erfolg für Jonas Ye, der sich in der neuen Saison aller Voraussicht nach auf einen Stammplatz in der Bezirksklasse freuen darf.
Glück im Unglück: Andre Hayen entwischte ins Remis.
Andre Hayen bekam an diesem Spieltag seine eigene Medizin zu kosten, spielt er doch mit Schwarz selbst gegen 1. e4 die Caro-Kann-Verteidigung. In der Vorstoß-Variante entwickelte Schwarz seinen Springer nach h6 und ließ einen verdoppelten a-Bauern zu, behielt jedoch dafür das Läuferpaar. Im weiteren Partieverlauf entwickelte Schwarz starken Druck auf die weiße Königsstellung. Die nicht einfach zu behandelnde Stellung wurde für Schwarz zur Gewinnstellung. Nach einem taktischen Scharmützel hatte Schwarz Gewinnstellung erreicht, ließ den Untergrombacher dann aber in ein Dauerschach entwischen. Glück im Unglück für Andre Hayen, der neue Spielstand war 2:1 für die Gastgeber.
Überzeugte auch mit Schwarz: Stefan Doll erhöhte auf 3:1 für den SCU.
EIn Doppelbauer am Rand, diesmal auf der a -Linie spielte auch in der Partie am dritten Brett eine Rolle. Weiß ließ gegen Stefan Doll zu, dass genau so ein Doppelbauer in der eigenen Stellung erscheint. Der Birkenfelder nutzte jedoch das Läuferpaar und die halboffene Linie zu seinen Gunsten und hielt die Partie zunächst im Gleichgewicht. Dann wählte Weiß aber mit brachialem Königsangriff den falschen Plan und die schwarze Bauernmajorität am Damenflügel wurde zum Joker. Als Weiß sich bei knapper Bedenkzeit zu einem nicht funktionierenden Damenopfer entschied, war das Spiel entschieden und Stefan Doll erhöhte auf 3:1.
Markus Krieger gewann seine vorerst letzte Partie für Untergrombach auf besonders schöne Weise.
Am zweiten Brett stand noch einmal Markus Krieger zur Verfügung, den es an den Bodensee verschlagen hat und der nach der Saison zu einem Verein in der Nähe seines Heimatorts wechseln wird. Am zweiten Brett lief er noch einmal für seinen Heimatverein auf, dessen Jugend er komplett durchlaufen hat und wo er zu einem starken Schachspieler ausgebildet wurde. Mit Weiß opferte Krieger im vierzehnten Zug in der Paulsen-Variante der Sizilianischen Verteidigung sehenswert eine ganz Figur, als er den auf c3 geschlagenen Springer einfach nicht zurücknahm, sondern stattdessen mit der Dame nach h5 schwenkte und einen Angriff gegen den unrochierten schwarzen König initiierte. Das Opfer war objektiv korrekt und Schwarz kam unter starken Druck. Nach der Abwicklung der resultienden taktischen Scharmützel blieb Weiß mit einem gesunden Mehrbauern zurück. Schwarz opferte nun seinerseits eine Figur auf der Suche nach einem Dauerschach, was Krieger aber wegverteidigen konnte. Untergrombach führte nun mit 4:1.
Holte den entscheidenden Punkt zum Sieg: Levin Uyar blieb mit Schwarz siegreich.
Die Entscheidung in dem Mannschaftskampf fiel am Brett von Levin Uyar. Dieser musste sich gegen übermäßig scharfes Spiel von Weiß in der Fritz-Variante des Zweispringerspiels erwehren. Im fünfzehnten Zug lehnte Uyar ein inkorrektes weißes Figurenopfer ab, hielt danach aber störrisch an seinem Mehrbauern fest. Als nach einigen Abtäuschen Weiß allmählich das Material für weiter dubioses Spiel ausging, ging es ins Turmendspiel. Hier war Schwarz aufgrund der Aktivität von Turm und König klar favorisiert. Uyar verpasste eine Siegvariante, aber die zweite Chance mit der geplanten Verwandlung des a-Bauerns ließ er sich nicht nehmen und sammelte den vollen Punkt ein.
FM Hans Wiechert gewann auch mit Schwarz und erwies sich über die Saison als würdiges Spitzenbrett.
Untergrombachs Spitzenbrett FM Hans Wiechert erhöhte gar auf 6:1 und polierte damit seine überragende Bilanz auf auf 7 Punkten aus 9 Spielen aus. In der Begegnung gegen den Birkenfelder Hubel Merten war es jedoch über ganz weite Strecken eine ausgeglichene Partie und wenn überhaupt, hatte Weiß leichten Vorteil. FM Wiechert lehnte im Endspiel ein der Stellung angemessenes Remisgebot ab und knetete die Stellung weiter. Kurz vor der Zeitkontrolle stellte Weiß einen Bauern ein und der Untergrombacher verwertete das Turmendspiel gekonnt zum überraschenden Sieg.
Niklas Jung machte den letzten Fehler und unterlag.
Den Schlusspunkt setze die Partie am sechten Brett, hier unterlag Niklas jung in einer beidseitig sehr scharf geführten Partie. In der Vorstoßvariante der Französischen Verteidigung wurde gegenläufig rochiert und es entstand eine sehr taktische Stellung, die beide Spieler mit fragwürdigen Zügen behandelten. So wogte das Schlachtenglück hin und her und am Ende des Tages machte Niklas Jung den letzten Fehler und unterlag.
Untergrombach II schlägt Birkenfeld am letzten Spieltag mit 6:2, verpasst aber den Aufstieg und die Meisterschaft, beides sicherte sich der SSV Bruchsal, der am ersten Spieltag knapp mit 3,5:4,5 in Untergrombach gewann - im Rückblick ein entscheidendes Spiel für den weiteren Verlauf der Saison. Das ursprüngliche Saisonziel "Klassenerhalt" hat die Mannschaft aber mehr als souverän erreicht.
Nach dem Sommer wird der SC Untergrombach mit einer nochmals verstärkten Mannschaft in der Landesliga um die Meisterschaft spielen und strebt an, den verpassten Aufstieg in die Verbandsliga nachzuholen.