2. Mannschaft Erster Spieltag

Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2022/23

Absteiger aus Verbandsliga: Karlsruher SF II
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SC Untergrombach II, SC Ersingen

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Erster Spieltag: 25.09.2022

SSV Bruchsal

1903 -

SC Untergrombach II (N)

1688

6½ - 1½

SK Jöhlingen 1797 - SF Neureut 1880

2½ - 5½

SK Sandhausen 1986 - SV Pfinztal 1835

6½ - 1½

SF Birkenfeld 1857 - SC Ersingen (N) 1822

4½ - 3½

Karlsruher SF II (A) 2020 - Karlsruher SF III 1870

5 - 3

Erster Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SSV Bruchsal

DWZ  

SC Untergrombach II

DWZ

Ergebnis

1 Geweniger, Tim 2027 - Hayen, Andre 1759

½

2 Dr. Werner, Martin 2115 - Uyar, Levin 1786

1 - 0

3 Oberst, Janosch 1864 - Toth, Luca 1712

0 - 1

4 Schmitt-Schott, Joscha 2037 - Toth, Marc 1658

1 - 0

5 Hochscheidt, Lukas 1832 - Richter, Simon 1619

1 - 0

6 Wellenreich, Jenni 1866 - Toth, Ralf 1720

1 - 0

7 Eberhart, Erik 1898 - Noll, Michael 1739

1 - 0

8 Holler, Sven 1682 - Jung, Niklas 1510

1 - 0

Erster Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte BW DWZ-Schnitt

1

SK Sandhausen

1

2:0

28½

1986

2 SSV Bruchsal 1 2:0 26 1915
3 SF Neureut 1 2:0 26½ 1880
4 Karlsruher SF II (A) 1 2:0 5 19 2020
5 SF Birkenfeld 1 2:0 22 1857
6 SC Ersingen (N) 1 0:2 14 1822
7 Karlsruher SF III 1 0:2 3 17 1870
8 SK Jöhlingen 1 0:2 1797

9

SC Untergrombach II (N)

1

0:2

10

1688

10

SV Pfinztal

1

0:2

1835

Die Auf- und Abstiegsregeln in der Landesliga Nord ergeben sich aus den höheren Ligen. Der Meister steigt sicher auf. Die beiden letztplatzierten Mannschaften steigen ab. Wenn in die beiden Landesligen Nord nur eine oder gar keine Mannschaft absteigt, erhöht sich die Anzahl der Aufsteiger entsprechend. An jedem Spieltag sind die Auf- und Abstiegsplätze farblich markiert.

Spielbericht

Am ersten Spieltag der Landesliga Nord musste der Aufsteiger SC Untergrombach II bei der starken Mannschaft des SSV Bruchsal antreten. Die Untergrombacher Oberligareserve trat im Wesentlichen mit den talentiertesten Nachwuchsspielern des Vereins an, ergänzt um zwei alte Hasen. Vor dem Match wurde die Parole ausgegeben, den einen oder anderen Brettpunkt einzusammeln. Auf dem Papier waren die Gastgeber klarer Favorit.


Bruchsal gegen Untergrombach II im Haus der Begegnung in Bruchsal - erster Spieltag der Landesliga Nord

Das erste Ergebnis der Begegnung brachte gleich die Führung für die Gastgeber, Lukas Hochscheidt kam nach seiner unkonventionellen Eröffnungswahl früh in Vorteil und Simon Richter fand kein Rezept gegen die Pläne des Schwarzspielers. Früh ging ein Bauer verloren und das schwarze Läuferpaar dominierte fortan die Stellung, ganz sicher verwandelte Hochscheidt seinen großen Vorteil in einen Sieg zur 1:0-Führung für Bruchsal.

Auch die zweite Begegnung endete zu Gunsten der Gastgeber. Michael Noll hatte es mit dem starken Erik Eberhart zu tun, der seine Stärken im taktischen Bereich hat und gerne angreift. Zwar gelang es Michael Noll, etliche Figuren abzutauschen und eine Stellung mit eher positionellem Charakter zu erreichen, dann schob Noll in remisverdächtiger Stellung den falschen Bauern vor und schaffte sich eine dauerhafte Schwächung der Bauernstruktur, die Eberhart auszunutzen wusste. Im Turmendspiel war der weiße Läufer dem schwarzen Springer hoffnungslos unterlegen. In bereits verlorener Stellung unterlief Noll dann ein letzter Fehler und ein taktischer Schlag veranlasste ihn zur direkten Aufgabe.


Michael Noll (Weiß) im Kampf gegen Erik Eberhart

Deb Vorgaben gerecht wurde Untergrombachs Spitzenbrett Andre Hayen, der gegen Tim Geweniger in der Abtauschvariante der französischen Verteidigung von Beginn an auf eine Punkteteilung aus war. Geweniger ging gesundheitlich angeschlagen in die Begegnung und konnte daher vermutlich nicht aus dem Vollen schöpfen. Alerdings bot Hayen auch eine fehlerfreie Vorstellung und hatte als erster sein Ziel (Punkteteilung) erreicht.

Den Anschluss aus Untergrombacher Sicht gelang Luca Toth, der es mit Janosch Oberst zu tun bekam. Mit der Tarrasch-Variante in der Französischen Verteidigung kam der Bruchsaler nicht gut zurecht. Sein Eröffnungsexperiment widerlegte der junge Untergrombacher eindrucksvoll und erspielte sich einen eigentlich gesunden Mehrbauern. Nach und nach setzte sich allerdings die größere Spielstärke und Erfahrung des Bruchsalers durch, der Bauer ging wieder verloren und plötzlich war Toth unter Druck. In diesem Moment unterlief dem Bruchsaler aber ein Versehen, das direkt eine Figur kostete - Glück für den SCU, den Luca Toth hätte sonst an diesem Brett noch lange ums Remis kämpfen müssen.


Sammelte den einzigen vollen Untergrombacher Punkt ein: Luca Toth (Weiß) bezwang Janosch Oberst.

Die Geschichte der Partie von Niklas Jung an Brett 8 gegen Sven Holler ist schnell erzählt. Jung bezahlte ordentlich Lehrgeld, lief er doch in der Eröffnung in eine Falle, die zwar "nur" einen Bauern kostete, aber die entstandene Stellungsruine war nicht mehr zu halten für den noch aufopferungsvoll kämpfenden Untergrombacher.

An Brett 2 trat das Untergrombacher Top-Talent, der elfjährige Levin Uyar gegen Dr. Martin Werner an, der beim 38. Open Untergrombach unangenehme Bekanntschaft mit der Spielstärke der Untergrombacher Jugendspieler gemacht hatte (damals "nur" Remis gegen Simon Richter und Marc Toth) - er war somit vorgewarnt. Gegen Levin Uyar wählte Dr. Werner eine aggressive Variante des Trompovsky-Angriffs und opferte in der Eröffnung einen Bauern für starken Angriff. Eine gute Wahl, wie sich schnell herausstellte, denn Uyar kam mit der Stellung nicht gut zurecht und wurde nach allen Regeln der Kunst überspielt. Eine starke Vorstellung des Bruchsalers, der verdient den vollen Punkt einsammeln konnte.

Am sechsten Brett überraschte Mannschaftsführer Ralf Toth seine Gegnerin Jenni Wellenreich mit 1. .. d5, die Vorbereitung gegen die Königsindische Verteidigung hätte sich die Bruchsalerin im Nachhinein sparen können. Die Eröffnung klappte auch ganz gut aus Untergrombacher Sicht. Im Mittelspiel folgten einige ungenaue Züge auf beiden Seiten, so dass die Stellung einigermaßen ausgeglichen blieb. Allerdings hatte der schwächere Spieler den höheren Zeitverbrauch und das rächte sich im 27. Zug, als Toth unter beginnendem Zeitdruck einen unnatürlichen Zug wählte, der den Weg ins Verderben öffnete. Nach einer ganzen Reihe von guten und logischen weißen Zügen gingen dem Untergrombacher allmählich die Verteidigungszüge aus und die Partie endete mit einem erzwungenen Figurenverlust. Der Punkt ging letztlich völlig verdient an die spielstärkere Bruchsalerin.


Schnupperte am Remis, unterlag letztlich klar: Ralf Toth mit Schwarz gegen Jenni Wellenreich.

Die letzte Partie des Tages spielte Marc Toth gegen den immer stärker werdenden Joscha Schmitt-Schott. Diese Partie kann man getrost unter der Rubrik "Spiel auf ein Tor" verbuchen. Zu keinem Zeitpunkt hatte der junge Untergrombacher die Chance auf einen halben Punkt, mit dem er sehr zufrieden gewesen wäre. Weiß wusste einfach, was in der Stellung zu spielen war, während Schwarz im Grunde die ganze Partie über auf der Suche nach seinem Plan war.


Marc Toth fand mit Schwarz keine Mittel gegen Joscha Schmitt-Schott.

Am Ende des Tages stand ein 6,5:1,5-Heimsieg für die Gastgeber, der - man muss es ehrlich sagen - sogar noch zu niedrig ausgefallen ist, bedenkt man die Art und Weise wie der eine Siegpunkt für die Gäste zustande kam. Für den SCU II ist diese Niederlage kein Beinbruch, Punkte will man noch gegen andere Teams sammeln und im Grunde geht es bei diesem ganzen Projekt "Landesliga" einzig und alleine darum, dem Nachwuchs neun Chancen gegen stärkere Spieler zu bieten, Partien aus denen die jungen Schach-Cracks lernen und an denen sie wachsen werden.