1. Mannschaft Fünfter (Neunter) Spieltag

Oberliga Baden - Saison 2021/2022| Oberliga 2021/2022 im BSV-Ergebnisdienst

Absteiger aus der 1. Schachbundesliga: SV Hockenheim (Rückzug)
Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: SC Emmendingen (Rückzug)
Aufsteiger aus den Verbandsligen: Karlsruher SF | SG Rochade Kuppenheim

Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs

Fünfter (Neunter) Spieltag: 20.03.2022

SF Bad Mergentheim (A)

2319  

SC Untergrombach

2125

5 - 3

SC Viernheim II 2306 - OSG Baden-Baden III 2244

5 - 3

SV Hockenheim (A) 2083 - Rochade Kuppenheim (N) 2159

2 - 6

SC Emmendingen (A) 2219 - Karlsruher SF (N) 2124

1½ - 6½

SC Brombach 2243 - SK Ettlingen 2199

4 - 4

BG Buchen     Spielfrei  

Fünfter (Neunter) Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

BG Buchen

ELO  

SC Untergrombach

ELO Ergebnis
1 GM Ikonnikov, Vyacheslav 2493 - FM Dr. Podat, Vladimir 2285

1 - 0

2 IM Rakotomaharo, Fy Antenaina 2475 - IM Fuchs, Heinz 2242

½

3 FM Razafindratsima, Timothe 2412 - FM Schneider, Bernd 2230

1 - 0

4 IM Gasthofer, Alexander 2422 - FM Kountz, Jochen 2290

½

5 IM Gasthofer, Viktor 2303 - FM Raupp, Thomas 2286

½

6 Pfleger, Michael 2173 - Krieger, Markus 2105

0 - 1

7 Raps, Johannes 2118 - Nied, Pascal 1981

½

8 Kistner, Klaus 2156 - Hayen, Andre 1579

1 - 0

Fünfter (Neunter) Spieltag: Tabelle

Rang

Mannschaft

Spiele Punkte BP BW ELO-Schnitt
1 SF Bad Mergentheim (A) 4 8:0 21½ 108

2336

2 BG Buchen 4 8:0 21½ 86

2324

3 OSG Baden-Baden III 4 7:1 25 123

2277

4 Karlsruher SF (N) 5 6:4 19 79½

2157

5 SC Brombach 5 5:5 17 87½

2177

6 SG Rochade Kuppenheim (N) 5 4:6 20 80½

2161

7 SC Viernheim II 4 4:4 17 74½

2264

8 SK Ettlingen 5 3:7 19½ 81

2221

9 SV Hockenheim 4 3:5 12 61½

2147

10 SC Emmendingen (A) 4 2:6 12 61

2212

11 SC Untergrombach 5 0:10 15½ 57½

2224

Aus den zweiten Ligen steigen jeweils die drei letztplatzierten Mannschaften ab. Badische Vertreter sind in der 2. Liga Süd: Ötighein, Baden-Baden II, Eppingen und Walldorf.

Zusätzlich zu den in der Tabelle genannten Absteigern wird noch eine weitere Mannschaft absteigen, um in der kommenden Saison wieder auf zehn Mannschaften zu kommen. Das heißt, es steigen drei bis fünf Mannschaften ab in die Verbandsliga.

Spielbericht

von Ralf Toth

Am fünften Spieltag musste der SC Untergrombach beim Meisterkandidaten SF Anderssen Bad Mergentheim antreten. Bad Mergentheim möchte nach den Abstieg aus der zweiten Liga möglichst schnell wieder dorthin zurück und hatte an zwei von drei Spieltagen auch die stärkste Mannschaft der Liga am Start. Untergrombach musste, wie schon die gesamte Saison auf seine ukrainischen Großmeister verzichten, die nach wie vor nicht aus dem Kriegsgebiet ausreisen können. Darüber hinaus standen auch die beiden Kroaten GM Davor Rogic and IM Muhamed Boric nicht zur Verfügung. Dafür war erstmals Jugendspieler Andre Hayen in der Mannschaft.

Das Match begann mit zwei Kurzremisen von FM Thomas Raupp und FM Jochen Kountz. Raupp neutralisierte damit einen deutlich ELO-stärkeren Gegner mit Weiß und Kountz nahm mit Schwarz einen halben Punkt gegen einen IM mit - beides nachvollziehbare Entscheidungen und ein ganz guter Auftakt für den SCU.

Am Spitzenbrett kam es zu der unseligen Begegnung zwischen einem Russen und einem Ukrainer. Auch GM Ikonnikov unter neutraler Flagge spielte und allen Untergrombachern als feiner und höflicher Mensch bekannt ist durch seine vielen Teilnahmen am Open Untergrombach, war dies natürlich eine extrem schwierige SItuation für FM Dr. Volodymyr Podat, der um seine Familie in Cherson, im russisch besetzten Gebiet in der Südukraine bangen muss. Keine guten Voraussetzungen für eine konzentrierte Schachpartie. In einer scharfen taktischen Variante im frühen Mittelspiel verrechnete sich Untergrombachs Spitzenbrett und blieb mit zwei Minusbauern in einem hoffnungslosen Endspiel zurück und gab auf.

IM Hein Fuchs hatte es an Brett zwemit dem stärksten Spieler Madagaskars zu tun, einem jungen IM mit GM-Spielstärke. Fuchs musste sich in der Paulsen-Variante der Sizilianischen Verteidigung mit einem aggressiv auftretenden Gegner auseinandersetzen, der furchtlos zwei Bauern für Angriff ins Geschäft steckte. Fuchs gab beide Bauern wieder zurück, um seine Figurenkoordination zurückzugewinnen und hielt das Gleichgewicht auch im Schwerfigurenendspiel. Das Unentschieden war der Lohn für eine sehr gute Leistung des Untergrombacher Mannschaftsführers.

Auch FM Bernd Schneider an Brett 3 hatte einen fast 200 ELO stärkeren Gegner am Brett, Schneider gab im fünfzehnten Zug eine Qualität, dennoch war die Partie über sehr lange Strecken immer ausgeglichen. Erst kurz vor der Zeitkontrolle kippte die Partie, als Schneider sich entschied, ins Endspiel Turm gegen Läufer abzuwickeln. da beide Spieler noch über einige Bauern verfügten, konnte Schwarz in die weiße Stellung eindringen und die Partie war gelaufen.

Markus Krieger war hervorragend aus der Eröffnung gekommen und hatte keine Probleme mit dem seltsamen weißen Aufbau (1. e4 2. g3?!). Nach sechzehn Zügen hatte Krieger einen Bauern und die Qualität mehr und die bessere Stellung und stand glatt auf Gewinn. Krieger gab später die Qualität zurück und hatte zeitweise drei Mehrbauern. Nach einigen ungenauen Zügen war dieser Vorsprung auf einen Bauern geschmolzen, aber was für ein Bauer! Freie Fahrt auf der b-Linie! Mit Unterstützung des eigenen Königs wurde dieser Freibauer unaufhaltsam und Markus Krieger gewann seine Partie verdient.

Jugendspieler Pascal Nied kam im Tarrasch-Franzosen exzellent aus der Eröffnung. Er gewann eine Qualität und erreichte im 31. Zug folgende Stellung:


Weiß steht auf Gewinn, aber wie soll Weiß fortsetzen?

Hier zog Nied 32. Dd2 und die Partie verflachte zum Remis. Der Weg zum Gewinn wäre gewesen:

32. Sxe6+!! Lxe6 33. Lxe6 fxe6 34. Dxe6 und nun hängen Turm und Läufer und nach z.B. 34. ... Te8 35. Td7! Da3 36. Te5! und Schwarz kann aufgeben.

Dennoch war es eine gute Partie des sechzehnjährigen Talents, der nun mit 2,5 aus 3 hinter Thomas Raupp bereits die beste Bilanz aller Untergrombacher Spieler hat!

Seine Premiere in der Oberliga feierte Andre Hayen. Mit Schwarz kam er im Katalanischen exzellent aus der Eröffnung und bereitete seinem routinierten Gegner einige Probleme, so dass dieser nach 29 Zügen Remis anbot. Nach Blick auf die anderen Bretter entschied Andre Hayen, auf Gewinn weiterzuspielen, um der Mannschaft die Chance auf zumindest eine Punkteteilung zu erhalten. Es kam wie so oft - einige Züge später gab Hayen die Qualität und musste fortan selbst ums Remis kämpfen, aber Weiß spielte die Stellung sicher zum Gewinn aus.

Partien

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20.03.2022