1. Mannschaft Vierter (Achter) Spieltag
Oberliga Baden - Saison 2021/2022| Oberliga 2021/2022 im BSV-Ergebnisdienst
Absteiger aus der 1. Schachbundesliga: SV Hockenheim (Rückzug)
Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: SC Emmendingen (Rückzug)
Aufsteiger aus den Verbandsligen: Karlsruher SF | SG Rochade Kuppenheim
Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs
Vierter (Achter) Spieltag: 06.03.2022
SC Untergrombach |
2214 | BG Buchen |
2296 | 3 - 5 |
|
OSG Baden-Baden III | 2279 | - | SV Hockenheim (A) | 2132 | 4 - 4 |
Rochade Kuppenheim (N) | 2144 | - | SC Viernheim II | 2223 | 2½ − 5½ |
SK Ettlingen | 2251 | - | SC Emmendingen (A) | 2260 | 3½ - 4½ |
Karlsruher SF (N) | 2150 | - | SC Brombach | 2245 | 5 - 3 |
SF Bad Mergentheim (A) | Spielfrei |
Vierter (Achter) Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SC Untergrombach |
ELO | BG Buchen |
ELO | Ergebnis | |
1 | GM Rogic, Davor | 2446 | - | GM Stojanovic, Mihajlo | 2500 | ½ |
2 | FM Dr. Podat, Vladimir | 2266 | - | IM Dobosz, Henryk | 2384 | ½ |
3 | IM Fuchs, Heinz | 2242 | - | IM Eisenbeiser, Amadeus | 2389 | 0 - 1 |
4 | FM Schneider, Bernd | 2230 | - | IM Mensch, Etienne | 2306 | ½ |
5 | FM Kountz, Jochen | 2290 | - | FM Miltner, Arndt | 2261 | ½ |
6 | FM Dr. Sieglen, Joachim | 2155 | - | FM Becker, Matthias | 2324 | 0 - 1 |
7 | Krieger, Markus | 2103 | - | FM Junesch, Gerhard | 2286 | 0 - 1 |
8 | Nied, Pascal | 1981 | - | Eisenbeiser, Karl-Heinz | 1917 | 1 - 0 |
Vierter (Achter) Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft |
Spiele | Punkte | BP | BW | ELO-Schnitt |
1 | BG Buchen | 4 | 8:0 | 21½ | 86 | 2324 |
2 | SF Bad Mergentheim (A) | 3 | 6:0 | 16½ | 84 | 2342 |
3 | OSG Baden-Baden III | 3 | 5:1 | 20 | 97½ | 2285 |
4 | SC Viernheim II | 3 | 4:2 | 14 | 64 | 2250 |
5 | SC Brombach | 4 | 4:4 | 13 | 68½ | 2160 |
6 | Karlsruher SF (N) | 4 | 4:4 | 12½ | 53½ | 2166 |
7 | SV Hockenheim | 3 | 3:3 | 10 | 52½ | 2169 |
8 | SK Ettlingen | 4 | 2:6 | 15½ | 64 | 2226 |
9 | SG Rochade Kuppenheim (N) | 4 | 2:6 | 14 | 53½ | 2161 |
10 | SC Emmendingen (A) | 3 | 2:4 | 10½ | 51 | 2210 |
11 | SC Untergrombach | 4 | 0:8 | 12½ | 51 | 2249 |
Aus den zweiten Ligen steigen jeweils die drei letztplatzierten Mannschaften ab. Badische Vertreter sind in der 2. Liga Süd: Ötighein, Baden-Baden II, Eppingen und Walldorf.
Zusätzlich zu den in der Tabelle genannten Absteigern wird noch eine weitere Mannschaft absteigen, um in der kommenden Saison wieder auf zehn Mannschaften zu kommen. Das heißt, es steigen drei bis fünf Mannschaften ab in die Verbandsliga.
Spielbericht
von Ralf Toth
Aufgrund der "Corona-Pause" war der achte Spieltag am 6.3.22 eigentlich der vierte Spieltag. Untergrombach begrüßte die BG Buchen zu Gast in der Joß-Fritz-Schule. Zu Beginn der Begegnung gedachten Spieler und Funktionäre in einer Schweigeminute den Opfern des Ukraine-Kriegs und der SC Untergrombach erinnerte an seine Großmeister Yuri Solodovnichenko und Yuri Vovk, die beide im Kriegsgebiet festsaßen. Yuri Solodovnichenko war aus seiner umkämpften Heimatstadt Cherson geflohen und hielt sich zum Zeitpunkt des Spiels in der Zentralukraine auf; er hatte Frau und Kinder bereits ins sichere Ausland gebracht. Am zweiten Brett spielte für den SCU Dr. Volodymyr Podat, ein in Deutschland lebender Ukrainer, der um die Sicherheit seiner Familie in Cherson besorgt war. Untergrombach musste darüber hinaus aus gesundheitlichen Gründen auf IM Boric verzichten, sowie auf seinen Top-Scorer FM Thomas Raupp (familiäre Gründe). Für Boric und Raupp waren Markus Krieger und Pascal Nied in die Mannschaft gerückt.
Untergrombach gegen Buchen am achten (vierten) Spieltag in der Joß-Fritz.Schule
FM Bernd Schneider und FM Jochen Kountz delegierten die Verantwortung und begnügten sich mit nicht ausgekämpften Kurzremisen, die zum Auftakt jedoch nicht die schlechteste tatktische Wahl schienen, da Pascal Nied mit Weiß früh in vorteilhafte Stellung kam.
FM Schneider und IM Mensch trennten sich sehr früh und sehr friedlich unentschieden
Das frühe Remis von FM Jochen Kountz (mit Schwarz gegen FM Miltner) war nicht von Nachteil für den SCU
Nach etwa zwei Stunden folgte das Spitzenbrett dem Trend und nach gerade einmal zwanzig Zügen willigten der Kroate GM Davor Rogic (Untergrombach) und der Serbe Mihajlo Stojanovic (Buchen) ins Unentschieden ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Waagschale zugunsten des Gastgebers ausgeschlagen, denn Pascal Nied am achten Brett konnte seinen Vorteil verfestigen und FM Dr. Volodoymyr Podat hatte in ein gewonnenes Turmendspiel abgewickelt. Lediglich Mannschaftsführer IM Heinz Fuchs ließ einmal mehr unerklärlicherweise die Zeit ablaufen und brachte sich so selbst in die Bredouille.
GM Rogic und GM Stojanovic trafen erstmals aufeinander und trennten sich am Spitzenbrett unentschieden.
Ein Schlag ins Kontor war die Niederlage von FM Dr. Joachim Sieglen, der mit der königsindischen Verteidigung mit frühem e5 seines Gegners FM Becker nicht wirklich zurecht kam und den Anzugsvorteil früh verwirkte und dann lange um Ausgleich kämpfte, letzten Endes erfolglos. Dennoch war berechtigte Hoffnung zumindest auf einen Punktgewinn im Sall vorhanden, denn Nied und Dr. Podat standen weiter gut.
Fm Dr. Joachim Sieglen musste aufgrund des Ausfalls von FM Raupp aufrücken und kam gegen FM Becker unter die Räder
Bitter für den SCU war die unnötige Niederlage von Kapitän IM Heinz Fuchs, der mit Schwarz im Scheveninger Sizilianer seinem Gegenüber IM Eisenbeiser lange Paroli bot, aber in völlig unerklärlicher Weise dabei enorme Mengen Zeit verbrauchte und letztlich in ausgeglichener Stellung aufgrund Zeitmangels und unter Druck durch einen einfachen Fehler die Partie verlor.
Musste am dritten Brett ran und brachte sich durch hohen Zeitverbrauch um die eigenen Chancen: IM Heinz Fuchs, der Anführer der Untergrombacher Mannschaft
Hoffnung loderte wieder auf, als Pascal Nied in seinem zweiten Oberligaeinsatz in einer Partie aus einem Guß gegen "Mr. Buchen" Karl-Heinz Eisenbeiser in sehenswerter Weise einen Sieg beisteuerte.
Stellung Nied - Eisenbeiser nach 26. ... Kg8
Weiß steht klar besser, aber wie realisiert man den Gewinn? Pascal Nied dachte kurz nach und wählte dann den richtigen Weg: 27. Sxg6+!! fxg6 28. Txg6 Dxd4 29. Dh6+ Tg7 30. Dh8+ 1-0
Pascal Nied (links) hat jetzt 2 aus 2 in der Oberliga
Beim Stand von nun 2,5:3,5 schien eine gerechte Punkteteilung in Reichweite, denn Dr. Volodymyr Podat hatte ein klar gewonnenes Turmendspiel auf dem Brett und Markus Krieger musste "nur noch" die Zeitnotphase überstehen.
FM Dr. Podat konnte sein Turmendspiel nicht verwerten - unentschieden
Die Entscheidung fiel am zweiten Brett, FM Dr. Podat hatte sich nach sehr schönem und gutem Spiel ein gewonnenes Turmendspiel mit Mehrbauer erarbeitet, jedoch IM Dobosz verteidigte zäh und ein einziger Fehltritt genügte, um die Partie in Remis verflachen zu lassen. Die Entscheidung - aber wer wollte es dem Ukrainer Dr. Podat verübeln??? Er hat wahrlich andere Sorgen und in diesen Tagen zeigt sich überdeutlich, was wirklich wichtig ist im Leben, Schach steht ganz sicher nicht an erster Stelle.
Markus Krieger stand lange auf Remis - unter Zeitdruck ging die Partie verloren
Am Ende kam dann noch die Niederlage von Markus Krieger am siebten Brett zustande. Er hatte lange mit Schwarz gegen einen 180 ELO-Punkte besseren Gegner gekämpft, hatte noch in der Zeitnotphase sehr gute Remischancen und die Nerven, ein Mattnetz zu spinnen, welchem der Gegner in letzter Sekunde entkam. Am Ende entschied unter enormem Zeitdruck ein einziger Zug und die Partie war nicht mehr zu halten. Dennoch eine ordentliche Vorstellung von Markus Krieger.
Mit der Niederlage gegen Buchen übernimmt Untergrombach die rote Laterne und die Planspiele um einen Abstieg in die Verbandsliga werden ernsthafter. Auch wenn noch einige Begegnungen bevorstehen, die der SCU gewinnen kann, ist man in Untergrombachdoch realistisch und kalkuliert einen möglichen Abstieg ein. Diese Saison läuft einfach nicht für Untergrombach, erst kam "Corona", dann kam "Putin" und die starken Spieler am Anfang der Rangliste konnten nie eingesetzt werden - höhere Gewalt wirft die Saisonlanung des SCU über den Haufen.
Am nächsten Spieltag gegen Bad Mergentheim hängen die Trauben auch nicht niedriger. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.