2. Mannschaft Sechster (neunter) Spieltag

Bereichsliga Nord 2 Staffel 3 - Verbandsrunde 2021/22

Absteiger aus Landesliga: SC Eppingen III
Aufsteiger aus Bezirksklasse: SF Neureut II, SC ubu Karlsruhe

Mannschaftsführer: Michael Hayen

Sechster (neunter) Spieltag: 24.04.2022

SF Forst II

1714 -

SC Untergrombach II

1773

2 - 6

SF Neureut II (N)   - Spielfrei  

+ -

SC uBu Karlsruhe 1737 - SF Egg.-Leopoldshafen 1731

3½ - 4½

SC Eppingen III (A) 1788 - SF Zeutern 1645

5½ - 2½

SF Wiesental 1751 - SK Durlach 1901

3 - 5

Spielfreie Tage werden für die spielfreien Mannschaften wie 8:0 gewertet, um Vergleichbarkeit mit den anderen Ligen in Sachen Abstiegsregel herzustellen.

Sechster (neunter) Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SF Forst II

DWZ  

SC Untergrombach II

DWZ

Ergebnis

1 Staudt, Jürgen 1842 - Krieger, Markus 2132

0 - 1

2 Zieger, Markus 1815 - Hayen, Andre 1807

0 - 1

3 Staudt, Markus 1781 - Hayen, Kay 1807

½

4 Zieger, Enrico 1758 - Toth, Marc 1673

½

5 Scheja, David 1739 - Toth, Luca 1659

½

6 Rinck, Klaus 1583 - Richter, Simon 1693

½

7 Ritter, Klaus 1551 - Noll, Michael 1717

0 - 1

8 Yurten, Rafel 1643 - Uyar, Levin 1692

0 - 1

Sechster (neunter) Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte BW DWZ-Schnitt
1 SC Untergrombach II 6 11:1 38 170 1756
2 SC uBu Karlsruhe (N) 6 8:4 30½ 132 1764
3 SK Durlach 6 8:4 28½ 126½ 1846
4 SC Eppingen III (A) 6 8:4 27 118 1775
5 SF Eggenstein-Leop. 6 8:4 23½ 118 1715
6 SF Forst II 6 6:6 28 127½ 1725
7 SF Zeutern 6 5:7 21½ 93 1648
8 SF Wiesental 6 4:8 24 107 1738
9 SF Neureut II (N) 6 2:10 19 69½ 1661
10            

Spielbericht

von Markus Krieger

Verdienter Auswärtserfolg der zweiten Mannschaft in Forst

In der neunten Runde der Bereichsliga, die coronabedingt vor den Spieltagen vier bis sechs stattgefunden hat, gelang uns mit der zweiten Mannschaft ein wichtiger Sieg bei den Schachfreunden aus Forst, welcher uns nach wie vor auf dem ersten Tabellenplatz ausharren lässt.

Nachdem ich die letzten Jahre die Duelle mit Forst I oder II meistens verpasst habe, war es umso schöner, viele bekannte Gesichter wieder zu treffen, die ich vermutlich bereits länger kenne, als die Hälfte unserer Mannschaft alt ist.

Mit Andre, Kay, Marc, Luca, Simon, Michael, Levin und mir gingen wir als leichter Favorit in den Mannschaftskampf mit einer ungefähren Erwartung von 4,5 Mannschaftspunkten. Erfreulicherweise entwickelte sich das das Duell frühzeitig zu unseren Gunsten, weshalb der Auswärtserfolg zu keiner Zeit wirklich in Gefahr geriet.

Trotz des souveränen Sieges gilt es, an dieser Stelle etwas Tadel zu verteilen:

  1. An Kay Hayen, da seine Partie so schnell beendet war (Remis), dass ich kaum Chancen habe, diese sinnvoll wiederzugeben. Die wenigen Fragmente, die ich wahrgenommen habe, lassen eine solide Partie auf beiden Seiten erahnen, weswegen das Resultat gerecht erscheint.
  2. An Andre Hayens Gegner, der wohl kein allzu großer Herr der Ringe-Fan ist. Besonders der zweite Teil („Die zwei Türme“) schien ihm zu missfallen, weshalb er sich dazu entschieden hat, einen solchen bereits nach wenigen Zügen einzustellen. Nachdem Andre auch die anschließende kurzzeitig gefährlich anmutende Mattdrohung souverän abwehren konnte, stand dem ersten vollen Mannschaftspunkt anders als den jeweiligen Armeen in Tolkiens Meisterwerken nichts mehr im Wege.
  3. An mich selbst, da ich nun wohl endgültig in den Kreis der Greise aufgestiegen bin. Getreu dem Motto „man ist (…) so alt, wie man sich fühlt“, habe ich mich dazu entschieden, erstmalig mit d4 zu eröffnen.

Zu meiner Verteidigung verlief meine Partie jedoch ungefähr so positionell wie ein Bambini-Fußballspiel (bei dem sich für gewöhnlich sämtliche Spieler und meistens auch der Ball auf einem Quadratmeter befinden), nachdem mein Gegner in der Tschigorin-Verteidigung bereits nach vier Zügen danebengriff und der Evaluationsbalken zur Partie bald dem Querschnitt des Himalaya-Gebirges glich, wie sich in der anschließenden Kurzanalyse zeigte. Erstaunlicherweise gelang es mir, in der Folge kein Gegenspiel zuzulassen, sodass ich den vollen Punkt einfahren konnte. Positiv erwähnen möchte ich die Tatsache, dass mein Gegner bis zum Matt weitergespielt hat, da man ja doch eher selten in den Genuss kommt, den finalen Zug tatsächlich auszuführen.

Ungefähr zeitgleich mit mir konnte Levin seine Partie gewinnen, nachdem sein Gegner im für ihn mindestens ausgeglichenen Bauernendspiel ein fehlerhaftes Manöver wählte.


Abbildung 1: Weiß zieht f5 und verliert, da sein König den f- und den entstehenden d-Bauern nicht aufhalten kann, während Levin mit seinem Monarchen rechtzeitig zum Damenflügel eilt.

Die Souveränität, mit der Levin nach dem Fehler seines Gegners den Sieg nach Hause brachte, könnte von einem alten Hasen stammen und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, dass er nur so jung sein kann, da er an einem 29. Februar geboren wurde. Dass er diese Saison in der zweiten Mannschaft nach wie vor bei 100% Punkteausbeute steht, gerät da fast in Vergessenheit.

Von der Partie von Michael habe ich zwar mehr gesehen als von Kays Spiel, es fällt mir dennoch schwer, als Außenstehender dazu eine Analyse abzugeben, die mehr als zwei Sätze umfasst. Mir als Zuschauer war vollkommen schleierhaft, wer in diesem Duell am Drücker war, was sich als grobe Fehleinschätzung entpuppen sollte. Nach einigen fantastischen Zügen von Michael (deren Genialität ich erst im Nachgang verstanden habe), gab sich sein Gegner sowohl stellungstechnisch auch als per Zeitüberschreitung geschlagen. Die Freude über den damit sichergestellten Mannschaftskampf war ungefähr so groß wie meine Scham, dass ich an der Stellung von Michael zweifelte, was angesichts seiner bisherigen Unbesiegbarkeit in dieser Saison definitiv frevelhaft daherkam.

Nach fünf Partien war der Mannschaftskampf damit bereits für uns entschieden (4,5:0,5).

Die Partie zwischen Marc und seinem Gegner glich der zweier Großmeister, die beide keine größeren Fehler machten, was das Match dementsprechend in einem ausgeglichenen Mittelspiel münden ließ.

Der Mannschaftskampf war bereits entschieden, weshalb Marc in folgender Stellung (mit minimalen Vorteilen für Weiß) dem Remisangebot zustimmte.


Abbildung 2: Weiß zog Lc5 und bietet Remis.

Luca wurde mit den weißen Steinen im Laufe der Partie von seinem Gegner ausgekontert, was in einem Turmendspiel mit jeweils zwei Türmen (danke!) endete, in welchem sich Luca jedoch mit zwei Minusbauern abfinden musste. Als Beobachter kam ich zu dem Entschluss, dass wir hier wohl früher oder später den ganzen Punkt abgeben müssen, da ich keine langfristige Verteidigungsidee ausfindig machen konnte. Luca belehrte mich eines Besseren und bildete wie von Zauberhand eine Festung, die undurchdringlicher daherkam als Helms Klamm in referenzierten Filmen (letzer Herr-der-Ringe-Vergleich, versprochen), wodurch Luca doch den halben Punkt sichern konnte.

Simons Ende an Brett sechs habe ich leider nicht mehr mitbekommen. Bis zu meinem Aufbruch hat er meines Erachtens eine sehr starke Partie gespielt, bei der er fast den gesamten Verlauf über am Drücker gewesen ist. Dass diese am Ende „nur“ Remis endete, ist jedoch vollkommen in Ordnung. Es ist schön zu sehen, dass er mit den schwarzen Steinen der bestimmende Spieler war und durch den halben Punkt der Endstand zum 6:2-Erfolg in Stein gemeißelt wurde.

Wenn wir in den letzten drei Mannschaftskämpfen mindestens vier Punkte erzielen können, ist uns nun der Platz am oberen Ende der Tabelle nicht mehr zu nehmen.