Partien der vierten Runde (A-Turnier)
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Die beiden Ukrainer GM SVadim Shishkin und FM Dr. Podat folgten elf Züge lang der Partie Parligras - Balogh aus dem Jahr 2014, ehe Dr. Podat mit 11. ... Te8 abwich. In nicht ausgekämpfter Stellung gaben sich beide nach 22 Zügen mit Remis zufrieden.
Gehörigen Respekt vor GM Ikonnikov hatte der Untergrombacher FM Hans Wiechert. Mit Weiß zeigte Wiechert jedoch eine sehr souveräne Vorstellung und hatte mit Ikonnikovs Königsinder keine Probleme. Das Remisangebot des Russen nach 23 Zügen nahm Wiechert gerne an.
Jürgen Kettner (Buchen) war mit Weiß in der Stimmung, etwas zu riskieren. Gegen GM Meijers französische Verteidigung stellte sich Kettner unorthodox auf und setzte im Mittelspiel zu einer spektakulären Opferkombination an. Leider hatte sich Kettner verrechnet und blieb auf einer zerstörten Stellung sitzen. Meijers bleibt in der Spitzengruppe mit 3,5 Punkten.
Blitzspezialist Veaceslav Cofmann ist an den Spitzenbrettern meist als Erster fertig. So auch heute, gegen IM Kurayan übersah Cofmann einen Einschlag auf e6, nach dem die Partie umgehend zu Ende ist. Kurayan war froh, dass er schnell fertig war und konnte so Kräfte sparen für den abendlichen Blitz-Marathon in Untergrombach.
IM Dmitry Stets hatte sich nach seinem Auftaktremis wieder an die Spitze herangekämpft und wählte gegen Michael Medvedovskis 1. e4 die sizilianische Drachenvariante. Stets spielte stark und fehlerfrei und nutzte jede Ungenauigkeit des Frankfurters, der in dieser Begegnung kein Land sah. IM Stets ist nun mit 3,5 Punkten aus 4 Partien in der Spitzengruppe angekommen.
Was für eine Partie von IM Mihail Nekrasov! Meisterhaft sammelte er kleine Vorteile und baute diese zu einem großen Vorteil aus und in der Folge schob er den soliden Erich Müller (Ladenburg) regelrecht zusammen. Müller musste fast tatenlos zusehen, wie Nekrasov mit Schwarz ein komplett gewonnenes Turmendspiel mit zwei Mehrbauern erspielte. In Zeitnot gab Nekrasov einen Bauern zurück, was fatale Wirkung hatte: Nach 64. ... Ta5 hätte Müller direkt die Hand gereicht, wie er nach der Partie freimütig zugab. So aber war es nur noch Remis und das konnte Müller - selbst ebenfalls unter Zeitdruck - klar und deutlich beweisen.
Oliver Prestel mit Weiß hatte die Niederlage gegen GM Shishkin noch nicht ganz verdaut. Gegen den jungen Benedikt Dauner wählte Prestel kein Risiko und remisierte.
Fabian Böttcher (SK Landau, hier mit Schwarz am Brett) spielt bislang ein sehr gutes Turnier und hätte zu gerne gegen den favorisierten Jochen Wilhelm etwas Zählbares mitgenommen. Gleich drei Remisangebote musste Wilhelm ablehnen. Er paralysierte Böttcher und drang mehr und mehr in diesen Stellung ein. Wilhelms Nadelstiche hatten Erfolg: Am Ende brach die schwarze Verteidigung wie ein Kartenhaus zusammen. Fast lehrbuchartig, wie Wilhem diese Partie für sich entschied!
Wolfgang Langer (Lorsch) wollte Kräfte sparen: Obwohl Langer mit Weiß spielte und deutlichen ELO-Vorteil hatte, musste Fabian Sitzler (Gernsbach) ein frühes Remisangebot Langers ablehnte. Einige Züge und abgetauschte Figuren später ließ Sitzler sich dann "überreden" und Remis war die logische Folge.
Michael Noll startet für den Ausrichter SC Untergrombach und spielte sich fast sensationell an die Top-Bretter heran. Der ausgewiesene Bird-Spezialist brachte mit seiner ungewöhnlichen Eröffnung auch Thomas Mädler (Neckarsulm) aus dem Konzept: Dieser fand mit den schwarzen Steinen kein Mittel, um Nolls solide Stellung zu knacken. Noll bekam, was er wollte: ein Remis gegen einen rund 300 Punkte stärkeren Gegner, das ist natürlich ein schöner Erfolg.