3. Mannschaft Dritter Spieltag

Bezirksklasse Karlsruhe - Verbandsrunde 2021/2022

Absteiger aus Bereichsklasse: SC Karlsdorf, Karlsruher SF IV (Rückzug)
Aufsteiger aus Kreisklasse A: SC Untergrombach III, SK Ettlingen IV

Mannschaftsführer: Bernhard Kling

Dritter Spieltag: 21.11.2021

SK Ettlingen IV (N)

1587 -

SC Untergrombach III

1681

3½ - 4½

SC Karlsdorf (A) 1706 - SF Graben-Neudorf  

+ -

SF Kraichtal 1609 - Slavija Karlsruhe 1758

4 - 4

SC Bretten   - SK Blankenloch  

+ -

Karlsruher SF IV 1484 - Post Südtstadt Karlsruhe 1767

3 - 4

Dritter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SK Ettlingen IV

DWZ -

SC Untergrombach III

DWZ

Ergebnis

1 Wipfler, Volker 1734 - Zjajo, Almir 1953

0 - 1

2 Bremenkamp, Holger 1701 - Kling, Bernhard 1795

1 - 0

3 Müller, Paul 1663 - Toth, Ralf 1735

0 - 1

4 Grivas, Niko   - Noll, Michael 1700

0 - 1

5 George-Lembach, Carl 1510 - Burger, Andreas 1679

½

6 Schweisthal, Finn 1486 - Uyar, Levin 1595

½

7 Roczek, Andrej 1430 - Wachter, Alexander 1626

1 - 0

8 Amann, Sinan 1588 - Jung, Niklas 1333

½

Dritter Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpkt. BW DWZ-Schnitt
1 SC Bretten 3 6:0 20 87½ 1634
2 Slavjia Karlsruhe 3 5:1 15½ 75½ 1742
3 SC Untergrombach III (N) 3 4:2 13½ 65½ 1648
4 Post Südstadt Karlsruhe 3 4:2 12 59 1701
5 SK Blankenloch 3 4:2 44 1671
6 SF Kraichtal 3 3:3 12 43 1661
7 SC Karlsdorf (A) 3 2:4 12½ 43 1688
8 Karlsruher SF IV (A) 3 1:5 42½ 1541
9 SF Graben-Neudorf 3 1:5 6 29½ 1676
10 SK Ettlingen IV (N) 3 0:6 38 1495

Spielbericht

Gegen den Mitaufsteiger SK Ettlingen IV wollte Untergrombachs dritte Mannschaft unbedingt gewinnen, um die für den Klassenerhalt notwendigen Punkte einzusammen. Ettlingen war überraschend gut aufgestellt, aber das war kein Problem, denn auch beim SCU gab es keinen einzigen Ausfall.

Levin Uyar an Brett 6 steuerte ein Remis bei, das kam zu dem Zeitpunkt überraschend, denn Levin hatte sich eine Gewinnstellung gegen den Ettlinger Jugendspieler Schweisthal erarbeitet, ließ jedoch ein gegnerisches Dauerschach zu und musste mit der Punkteteilung vorlieb nehmen.


Nur Remis statt Sieg: Levin Uyar ließ ein Dauerschach zu.

Am Spitzenbrett zeigte Almir Zjajo für den SCU eine Klasseleistung. Ihm beim Spielen zuzuschauen war gegen Ettlingen Balsam für die (Schach)-Seele, zeigte Zjajo doch Angriffsschach vom Allerfeinsten: Nachdem er sich in seinem üblichen Aufbau aufgestellt hatte, begann er, schnörkellos, die gegnerische Königsstellung zu bearbeiten und bald waren nur noch unterschiedlich spektakuläre Gewinnvarianten zu berechnen. Zjajo wählte eine davon und sackte den Punkt in höchst beeindruckender Manier ein. So eine Partie wünscht sich jeder Schachspieler, wenn er Sonntagsmorgens aufsteht - Almir Zjajo hat sie geliefert.

Vier Bretter weiter hinten hatte Andreas Burger mit den weißen Steinen beharrlich um Vorteil gekämpft, sein Gegner (einer von vielen aus der beeindruckenden Riege aus Ettlinger Jugendspielern) ließ jedoch nichts zu und verteidigte umsichtig, so dass der Friedensschluss die logische Folge war. Kein Problem für Burger, der mit 2 aus 3 einen exzellenten Start in die Saison hingelegt hat und unbesiegt blieb.


Andreas Burger neutralisierte einen gefährlichen Ettlinger Jugendspieler

Ettlingen kam nach Spielverlauf wenig überraschend zum Ausgleich durch Niederlage von Mannschaftsführer Bernhard Kling, bei dem nach Glanzsaison im Vorjahr (8 aus 8) der Wurm drin ist. War es die Bürde mit den schwarzen Steinen spielen zu müssen? Sein Gegner H. Bremenkamp war jedoch auch glänzend aufgelegt und stand lange Zeit besser, so dass die Untergrombacher Niederlage am zweiten Brett niemand mehr überraschte - 2:2 war der Zwischenstand, der jedoch nicht lange halten sollte.

Im Tandem gibt es den Begriff "F-Lochen", womit gemeint ist, dass sich ein Spieler eine tödliche Schwäche auf F2/F7 geschaffen hat - im klassischen Schach ist das nicht ganz so dramatisch, dennoch schrecken viele Spieler davor zurück, den F-Bauern früh in der Partie nach vorne zu schieben. Michael Noll gehört ganz gewiss nicht dazu, weder mit Weiß, noch mit Schwarz. Auch gegen Ettlingen wählte er seinen üblichen Aufbau, gewann im Mittelspiel eine Qualität und konnte diesen Vorteil für sich zum wichtigen Sieg und 3:2-Zwischenstand nutzen.


Michael Noll: Der F-Bauer gehört nach vorne geschoben!

Eine ganz schwierige Aufgabe hatte der ehemalige Ettlinger Niklas Jung zu lösen, der es mit dem starken Jugendspieler Sinan Amann zu tun bekam, den er natürlich aus gemeinsamen Ettlinger Zeiten sehr gut kennt. Amann spielt in Ettlingen für seine Anlagen eigentlich viel zu weit hinten, jedenfalls gelang es Niklas Jung, diesen äußerst gefährlichen Gegner mit über 250 DWZ-Punkten mehr, problemlos zu egalisieren. Im Turmendspiel musste Jung sein ganzes Können aufzeigen, hier zeigte sich in Ansätzen bereits die Handschrift seines neuen Trainers Stefan Doll. Mit Remis kann Niklas Jung jedenfalls sehr zufrieden sein und er lieferte einen weiteren, wichtigen Baustein im Puzzle des Untergrombacher Siegs.


Niklas Jung: Riesen-Leistung mit Schwarz gegen einen äußerst gefährlichen Gegner.

Beim Stand von 3,5:2,5 für den SCU III war klar, dass Alex Wachter am siebten Brett würde kämpfen müssen. An Brett 3 hatte der erstmals für die dritte Mannschaft auflaufende Ralf Toth die gleiche Eröffnungsvariante auf dem Brett, die er in der ersten Runde noch gegen einen Bruchsaler verlor. Mit P. Müller musste er einen weiteren gefährlichen Ettlinger Jugendspieler bekämpfen. Die Variante war gut gewählt, schätzte Toth seinen Gegner eher als positionellen Spieler ein, dem die Rolle des Angreifers nicht gut liegt. Aus der Eröffnung heraus musste sein Gegner jedoch einen Bauern für aktives Spiel geben - ein, zwei ungenaue Züge des Ettlingers genügten, um den Plan aufgehen zu lassen und mit Mehrbauern ins Endspiel zu kommen. Nach einer weiteren Ungenauigkeit waren es zwei Mehrbauern und nachdem die letzten Tricks des Ettlingers ausgekontert waren, stand der entscheidende Punkt zum Sieg zu Buche.

Am Brett von Alexander Wachter hatten die Untergrombacher lange Zeit gute Hoffnung auf einen vollen Punkt. Bald jedoch endete die Partie in einem Endspiel, in dem Wachter plötzlich zum Verteidiger wurde. Am Ende konnte er seine Stellung nicht mehr halten und verlor - kein Problem, denn der Mannschaftskampf war für Untergrombach gewonnen und die so wichtigen angestrebten zwei Punkte für den Klassenerhalt waren eingesammelt!


Wurde nicht belohnt für seinen Kampfgeist belohnt: Alexander Wachter (Weiß)