3. Mannschaft Aktueller Spieltag
Bezirksklasse Karlsruhe - Verbandsrunde 2024/2025
Absteiger aus Bereichsliga: SC Karlsdorf
Aufsteiger aus Kreisklasse A: SC Untergrombach II, SSV Bruchsal III
Mannschaftsführer: Bernhard Kling
Siebter Spieltag: 16.03.2025
SF Neureut III |
1475 | - | SC Untergrombach III (N) |
1642 | 2 - 6 |
SF Neureut II | 1423 | - | SC Karlsdorf (A) | 1667 | 2½ - 5½ |
SC Rheinstetten | 1548 | - | SSV Bruchsal II (N) | 1640 | 3 -5 |
Karlsruher SF V | 1511 | - | SF Eggenstein/Leop. | 1622 | 3 - 5 |
SF Zeutern | 1673 | - | SF Kraichtal | 1617 | 5 - 3 |
Siebter Spieltag: Einzelergebnisse
Br. |
SF Neureut 3 |
DWZ | - | SC Untergrombach III |
DWZ | Ergebnis |
1 | von Hänisch, Markus | 1532 | - | Toth, Marc | 1821 | 0 - 1 |
2 | Graf, Denis | 1656 | - | Jung, Niklas | 1730 | 0 - 1 |
3 | Schulten, Namita | 1495 | - | Kling, Bernhard | 1761 | 0 - 1 |
4 | Schulten, Katrin | 1406 | - | Wettstein, Levin | 1650 | ½ |
5 | Rajc, Eduard | 1607 | - | Toth, Luca | 1661 | 0 - 1 |
6 | Tang, Shunjie | 1436 | - | Kling, Simon | 1582 | ½ |
7 | Evangelopoulos, Georgios | - | Wachter, Alexander | 1633 | ½ |
|
8 | Rajc, Robert | 1193 | - | Wettstein, Timo | 1300 | ½ |
Siebter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpkt. | BW | DWZ-Schnitt |
1. |
SC Untergrombach III (N) |
7 |
13:1 |
39 |
168½ |
1669 |
2. |
SC Karlsdorf (A) |
7 |
10:4 |
31½ |
134½ |
1642 |
3. | Karlsruher SF V | 7 | 8:6 | 29½ | 136 | 1581 |
4. | SC Rheinstetten | 7 | 8:6 | 29 | 124½ | 1568 |
5. | SSV Bruchsal II (N) | 7 | 7:7 | 26 | 118½ | 1626 |
6. | SF Neureut II | 7 | 6:8 | 27½ | 123 | 1555 |
7. | SF Zeutern | 7 | 6:8 | 26½ | 127½ | 1624 |
8. | SF Kraichtal | 7 | 5:9 | 24 | 121 | 1655 |
9. |
SF Eggenstein/Leopoldshafen |
7 |
4:10 |
23½ |
119½ |
1607 |
10. |
SF Neureut III |
7 |
3:11 |
21½ |
84 |
1488 |
Spielbericht
von Ralf Toth
Am siebten Spieltag fuhr Untergrombachs dritte Mannschaft in der Bezirksklasse Karlsruhe zum Abstiegskandidat Neureut 3 mit dem klaren Ziel, einen Auswärtssieg einzufahren. Kurzfristig fiel Kay Hayen aus, für ihn sprang Timo Wettstein am letzten Brett ein. Dennoch war der SCU auf dem Papier klarer Favorit. In der praktischen Umsetzung war die Lösung der Aufgabenstellung aber nicht so einfach, denn die Gastgeber hatten durchaus ihre Chancen für eine Überraschung.
Die meisten Partien gingen über die Zeitkontrolle hinaus, was schon auf den zähen Widerstand der Neureuter hinweist. Am ersten Brett konnte Marc Toth einen spät herausgespielten Sieg beisteuern. In der Flohr-Variante der Caro-Kann-Verteidigung konnte Untergrombachs Spitzenbrett zunächst keinen klaren Vorteil nachweisen. Zwar bekam Toth mit Weiß die Bauernmajorität am Damenflügel und damit einen klaren Plan an die Hand, fand aber nicht immer die präzisesten Züge, zudem verteidigte Schwarz auch in taktischen Momenten trickreich. Die Partie kippte erst spät im Mittelspiel, als Schwarz eine Qualität einstellte. Weil die Damen noch auf dem Brett waren und der Neureuter hartnäckig verteidigte, dauerte es noch bis zur Zeitkontrolle, bis Schwarz die Partie aufgab.
Auch das zweite Brett ging an Untergrombach. Hier war Niklas Jung mit Schwarz erfolgreich - gegen einen motivierten Gegner ist das immer eine schwere Aufgabe. Weiß eröffnete mit d4 und es entstand eine typische Stellung, in der die Bauernpaare d4/c4 und d5/c5 sich gegenüberstanden und ein dynamisches Zentrum entstanden war. Nach einigen Abtäuschen entstand eine ausgeglichene Stellung mit Schwerfiguren und Springern. Schwarz hatte isolierte Bauern auf der a- und c-Linie, Weiß ein Bauernpaar auf der a- und b-Linie. Also die Linie sich öffnete, entstand ein Springerendspiel mit Vorteil für Schwarz. Dieses wurde von Jung wahrhaft meisterlich behandelt. Konsequent beharkte Jung die weiße Bauernschwäche und gewann schließlich den a-Bauern. Das nun entstandene Endspiel war gewonnen für Schwarz, allerdings war der Gewinnweg alles andere als trivial. Niklas Jung fand nicht nur den korrekten Plan, sondern auch die stets die stärksten Züge. Dank seiner großartigen Behandlung des Endspiels sammelte Jung nach sechzig Zügen harter Arbeit den höchst verdienten Punkt ein.
Auch Mannschaftsführer Bernhard Kling gewann seine Partie, allerdings erst deutlich nach der Zeitkontrolle. Kling bekam die Tartakower-Variante im Damengambit serviert, nach etlichen Figurentäuschen entstand eine interessante Stellung, in der Schwarz einen Freibauern auf der a-Linie bekam, Kling mit Weiß die Baurnmajorität am Königsflügel behielt. Beide Spieler suchten weiter auf taktischem Weg die Entscheidung. Als Schwarz im letzten Abtausch auch die Damen von den Brettern nahm, kippte die bis dahin dynamisch ausgeglichene Partie hin zu Gewinnstellung für Weiß, denn bei gleichfarbigen Läufern hatte Bernhard Kling nun einen Bauern mehr. Offenbar wähnte Schwarz die Stellung noch ausgeglichen, denn der Untergrombacher musste sogar noch ein Remisgebot ablehnen. wie Niklas Jung am Nebenbrett kannte und fand auch Bernhard Kling den Gewinnweg im Endspiel und holte sich den vollen Punkt aus der Begegnung.
Am vierten Brett endete eine sehr wechselhafte Partie Unentschieden. Levin Wetttstein hatte Schwarz, auf dem Brett war die Bogoljubow-Variante im Damenindisch. Nachdem das Zentrum geöffnet wurde, operierte Levin Wettstein über die lange Diagonale h1 - a8 mit einer Batterie aus Dame und Läufer, immer mit Druck gegen den Bauern e4. So wurde dreißig Züge lang eine ordentliche Partie mit leichtem Vorteil für Schwarz gespielt. Doch dann wurde es taktisch und beide Spieler übersahen mehrfach Gewinnmöglichkeiten für Weiß. Direkt vor der Zeitkontrolle nutzte die Neureuter Spielerin dann aber ihre Chance und erkannte und nutzte eine Möglichkeit zum Figurengewinn. In glasklarer Gewinnstellung gab es dann aber plötzlich wieder Schwindelchancen für Schwarz, denn die Damen waren noch auf dem Brett. Wetttstein nutzte die Gelegenheit und brachte das starke Angriffsduo Springer und Dame so nahe an den weißen König. dass plötzlich der Untergrombacher trotz einer FIgur weniger auf Gewinn stand! Statt den Angriff fortzusetzen, entschied sich Wettstein dafür, die verlorene Figur zurückzugewinnen. Die Stellung war nun immer noch sehr scharf, objektiv aber ausgeglichen. Nach einem weiteren schweren Fehler von Weiß, hätte Levin Wettstein mit Springer und Dame zum finalen und gewinnbringenden Angriff ansetzen können, fand jedoch die Züge nicht und entschied sich unter dem Eindruck des Partieverlaufs und angesichts des zu diesem Zeitpunkt bereits gewonnenen Mannschaftskampfs zu einer Punkteteilung durch erzwungene Stellungswiederholung mittels Dauerschach.
Auch Luca Toth beendete seine Partie als Sieger. Mit Weiß spielte der Untergrombacher gegen die Pirc-Verteidigung, besetzte das Zentrum und tauschte den fianchettierten Königsläufer des Schwarzen weg. Nachdem es Schwarz gelang, das Zentrum zu schließen, bot dieser früh Remis an, was Toth ablehnte. Weiß bot mutig (und korrekt) eine Figur zum Opfer an. Schwarz roch den Braten und lehnte das Opfer ab, aber nun bekam Toth starken Angriff am Königsflügel. Eine Ungenauigkeit ließ den Angriff verpuffen und es entstand ein ausgeglichenes Endspiel mit Türmen und Springern. Im dreiundreissigsten Zug übersah Schwarz eine Taktik, die einen Bauern und eine Qualität kostete. Die entstandene Gewinnstellung verwertete Toth sicher.
In einer an Höhepunkten armen Partie kam Simon Kling mit Schwarz zum Remis. Klings Gegner legte es mit Weiß offenbar aufgrund des DWZ-Gefälles zugungsten des Untergrombachers schon früh auf die Punkteteilung an und suchte ohne eigenen Siegeswillen erkennen zu lassen sein Heil in Abtäuschen, welche die Stellung vereinfachten. Die Taktik ging auch voll auf und so endete das Spiel unentschieden, ohne auch nur einmal entscheidend aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Ein Remis der anderen Sorte produzierte Alexander Wachter, der es mit einem Spieler ohne Rating zu tun bekam. Eröffnet wurde mit der Aljechin-Verteidigung, die alsbald jedoch in eine köngsindische Stellung überging. Beide Spieler gingen umsichtig zu Werk, bis Wachter die gefährlich anmutende schwarze Dame abtauschen wollte, dabei einen Qualitätsverlust übersah. Nun Musste Wachter kämpfen und machte Gebrauch von seinem starken Läuferpaar, was in der offenen Stellung seine Qualitäten voll ausspielen konnte. Außerdem verfügte der Untergrombacher über einen gefährlichen Freibauern auf d6. Beide Spieler zeigten einige Ungenauigkeiten, da Schwarz aber den Gewinnweg in einer vorteilhaften Stellung nicht fand, einigte man sich nach der Zeikontrolle auf eine für den Untergrombacher schmeichelhafte Punkteteilung.
Am letzten Brett war Timo Wettstein kurzfristig eingesprungen. Wettstein wollte kein Risiko eingehen und beide Spieler waren mit einem Kurzremis einverstanden.
Am Ende des Tages gewann der SCU letztlch verdient, vielleicht etwas zu hoch und bleibt weiter unangefochten Tabellenführer in Karlsruhes Bezirksklasse. Am vorletzten Spieltag kann die Mannschaft in Kraichtal aus eigener Kraft die Meisterschaft und den Aufstieg perfekt machen und dies wird auch die klare Zielsetzung an die Mannschaft sein. Bleibt es am Saisonende bei den derzeit angezeigten zwei Aufsteigern in der Bezirksklasse, ist der SCU 3 bereits jetzt aufgestiegen - darauf will man sich beim SCU aber nicht verlassen und lieber den sicheren Weg wählen.