1. Mannschaft Fünfter Spieltag
Oberliga Baden - Saison 2023/2024 | Oberliga 2023/2024 im BSV-Ergebnisdienst
Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: -
Aufsteiger aus den Verbandsligen: SC Emmendingen | SC Pforzheim | SV Walldorf II
Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs
Fünfter Spieltag: 14.01.2024
SV Hockenheim |
2190 |
- |
SC Untergrombach |
2264 |
4 - 4 |
SC Pforzheim (N) | 2137 | - | OSG Baden-Baden III | 2156 | 2 - 6 |
SK Ladenburg | 2132 | - | SC Brombach | 2212 | 3½ - 4½ |
SV Walldorf II (N) | 2204 | - | SC Emmendingen (N) | 2168 | 5½ - 2½ |
SK Ettlingen | 2255 | - | Karlsruher SF | 2261 | 5 - 3 |
Fünfter Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SV Hockenheim |
ELO | SC Untergrombach |
ELO | Ergebnis | |
1 | GM Baramidze, David | 2600 | - | GM Solodovnichenko, Yuri | 2477 | ½ |
2 | WGM Sieber, Fiona | 2221 | - | GM Rogic, Davor | 2414 | ½ |
3 | FM Postoev-Birkenberg, Alexander | 2289 | - | Nied, Pascal | 2107 | 1 - 0 |
4 | IM Nekrasov, Mihail | 2256 | - | Doll, Alexander | 2151 | ½ |
5 | Möldner, Jürgen | 2208 | - | FM Dr. Podat, Vladimir | 2235 | ½ |
6 | FM Günthner, Oliver | 2118 | - | FM Raupp, Thomas | 2257 | ½ |
7 | Löchel, Thomas | 1963 | - | IM Fuchs, Heinz | 2226 | 0 - 1 |
8 | May, Jürgen | 1975 | - | FM Kountz, Jochen | 2248 | ½ |
Fünfter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft |
Spiele | Punkte | BP | BW | ELO-Schnitt |
1 |
OSG Baden-Baden III |
5 |
10:0 |
26½ |
125½ |
2291 |
2 |
SC Brombach |
5 |
8:2 |
23 |
105½ |
2224 |
3 |
SK Ettlingen |
5 |
7:3 |
22 |
91 |
2228 |
4 |
Karlsruher SF |
5 |
6:4 |
22½ |
93 |
2255 |
5 | SC Untergrombach | 5 | 6:4 | 21 | 82½ | 2223 |
6 | SV Walldorf II (N) | 5 | 5:5 | 21 | 94½ | 2204 |
7 | SK Ladenburg | 5 | 3:7 | 19 | 92 | 2118 |
8 | SV Hockenheim | 5 | 3:7 | 18 | 93½ | 2234 |
9 | SC Emmendingen (N) | 5 | 2:6 | 16 | 72 | 2168 |
10 |
SC Pforzheim (N) |
5 |
0:10 |
11 |
50½ |
2107 |
Spielbericht
Untergrombach gegen Hockenheim - es werden sofort Erinnerungen wach an den "Schwarzen Sonntag" der Saison 22/23, als Untergrombach an einem unvergesslichen Tag gegen Hockenheim bitter unterlag. Diesmal musste der SCU in der Zehntscheuer in Hockenheim antreten, mit nahezu identischer Aufstellung.
Die Partien an Brett 4, 5 und 8 endeten in unspektakulären Kurzremisen und werden von der Schachwelt nicht unbedingt in Erinnerung behalten werden. Anders verhält es sich mit der Partie von Untergrombachs Mannschaftsführer IM Heinz Fuchs, dessen Gegner in eine bekannte Falle der Anti-Drachen-Variante in der Sizialianischen Verteidigung tappte und nach 16 Zügen das Handtuch werfen musste (Partie unten zum Nachspielen).
FM Jochen Kountz erwirkte an alter Wirkungsstätte eine Punkteteilung.
Leider gab Pascal Nied an Brett 3 den Punkt zurück. In einer scharfen Variante der Rubinstein-Variante der Sizilianischen Verteidigung ließ sich Nied durch einen gegnerischen Trick zu einem Figurenopfer verleiten, danach war die Partie bereits gelaufen. Die Alternative war offensichtlich ebenso unattratktiv, aber auf diesem Niveau dürfen solche Fehler eigentlich nicht passieren. Damit egalisierte Hockenheim die Untergrombacher Führung und die Spitzenbretter mussten die Entscheidung bringen, nachdem es an Brett 6 zu einem Remis kam: FM Thomas Raupp konnte mit Schwarz gegen relativ fehlerfreies Spiel von Weiß keinen Vorteil vorweisen und gab die Partie recht ausgekämpft in mehr oder weniger "toter Stellung" folgerichtig Remis.
Das Unentschieden von Thomas Raupp an Brett 6 (mit Schwarz) ging in Ordnung, er hatte alles versucht.
Voll ausgekämpft waren die Begegnungen an den beiden Spitzenbrettern und diese beiden Partien sollten auch über den Ausgang des Mannschaftskampfes entscheiden. An Brett 2 versuchte der Gewinner des 40. Open Untergrombach, GM Davor Rogic, sich mit Schwarz vor seine Niederlage vor einem Jahr zu revanchieren. Allerdings präsentierte sich seine Gegnerin WGM Fiona Sieber erneut in Bestform und ließ mit Weiß gegen den erfahrenen Großmeister nichts anbrennen. In der Partie hatte nur die Hockenheimerin Gewinnchancen, die in der post-mortem-Analyse interessanterweise gar nicht auftauchten (Engine-Varianten) und der Untergrombacher Großmeister durfte sich über den halben Punkt am Ende des Tages freuen.
Der Mannschaftskampf in seiner entscheidenden Phase: Vorne GM Rogic gegen WGM Fiona Sieber, dahinter kämpft Pascal Nied bereits auf verlorenem Posten.
Die Partie des Tages lieferten ohne jeden Zweifel die beiden in ihrer eigenen Liga spielenden Großmeister Solodovnichenko (Untergrombach) und Baramidze (Hockenheim). Auf dem Brett wurde die Breyer-Variante der Spanischen Partie thematisiert. Im dreizehnten Zug wich der gewiefte Untergrombacher Solodovnichenko mit der Neuerung 13. Se2 von der Partie GM Vallejo Pons - GM Baramidze (2014) ab. Baramidze kam in der Folge unter Druck. Im 22. Zug unterließ Solodovnichenko den wichtigen Zwischentausch auf c6 und musste einen schwarzen Springer auf d4 tolerieren. Der weiße Angriff hatte dennoch Druck. Die Stellung und damit der komplette Mannschaftskampf kulminierte beim Stand von 3,5 : 3,5 in folgender Stellung, die über den Ausgang des Kampfes entscheiden sollte:
Stellung des Tages: GM Solodovnichenki - GM Baramidze nach 40. ... Tg7
Jeder weiß, dass Züge, die im Moment der Zeitkontrollen (40. Zug) gemacht werden, genauerer Untersuchung verlangen. Aber 40. ... Tg7 war so natürlich und selbst GM David Baramidze mit ELO 2600 war so überzeugt von dem Zug, dass er in der Folge entspannt im Spiellokal auf und ab spazierte. Die bittere Wahrheit ist, dass Weiß nach den simplen und ruhigen 41. Kf2 !! komplett und unabwendbar auf Gewinn steht, weil gegen das folgende g5! kein Kraut gewachsen ist. Aber selbst der abgebrühte GM Solodovnichenko ließ sich beeindrucken und wählte 41. fxe4 und die Partie endete folgrerichtig in Unentschieden.
GM Solodovnichenko hatte den Siegpunkt auf dem Brett gegen GM Baramidze, aber der Gewinn war schwer zu sehen.
Am Ende des Tages ist es ein Mannschaftskampf, der niemals vom Ergebnis an einem einzelnen Brett abhängt, sondern immer und ausnahmslos die Summe der Ergebnisse an acht Brettern ist. Man muss in der Retroperspektive anerkennen, dass das Unentschieden durchaus in Ordnung geht. Für Untergrombach ist auch noch alles drin. Obwohl zum vermeintlichen Aufstiegsplatz (aber wer weiß schon, welcher Platz diese Saison "aufsteigt"?) noch ein Platz fehlt, gegen die Karlsruher Vereine Ettlingen und KSF wird noch gespielt und der SCU hat gegen diese Gegner nichts zu verschenken.