Traditionsturnier mit zwei Premieren

Großmeister Ikonnikov feiert beim Schach-Open des SC Untergrombach seinen dritten Titel in Serie

Von KURIER-Redakteur Christof Bindschädel

Bruchsal-Untergrombach. Das Schach-Open des SC Untergrombach dürfte mittlerweile zu den beliebtesten Turnieren von Vyacheslav Ikonnikov zählen. Der russische Großmeister verteidigte bei der 34. Auflage des Traditionsturniers in der vergangenen Woche seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich und sorgte so für eine Premiere. Schließlich ist Ikonnikov, der für die SF Bad Mergentheim in der Ost-Gruppe der Zweiten Bundesliga spielt, nun der einzige Teilnehmer, der drei Open-Siege in Serie feierte. „Ikonnikov hat letztlich verdient gewonnen. Er ist immer hoch konzentriert und auf die Minute topfit“, sagt Heiko Schleicher, der Vorsitzende des SCU, über den Seriensieger.

Ikonnikov hatte bei seinem ersten Erfolg in der Bundschuhhalle im Jahr 2008 schon einmal eine Bestmarke aufgestellt, als er als bislang einziger Teilnehmer alle sieben Partien gewann. Nach den sieben Runden standen für Ikonnikov diesmal fünf Siege und zwei Remis zu Buche. Dabei hatte der zu diesem Zeitpunkt punktgleiche Vadim Chernov nach sechs Runden aufgrund des höheren Gegner-Schnitts in Führung gelegen, allerdings musste sich der Internationale Meister (IM) aus Rumänien in seiner finalen Partie gegen Hans Wiechert (SF Baden-Lichtental) mit einem Remis begnügen. Ikonnikov nutzte dagegen die Gunst der Stunde und sicherte sich durch einen Erfolg über den georgischen Großmeister Mikheil Kekelidze doch noch den Gesamtsieg.

„Chernov hat zu sehr auf Sicherheit gespielt, Ikonnikov dagegen hat voll auf Angriff gespielt und ist dafür letztlich belohnt worden“, betont Schleicher, der sich insgesamt über ein „gutes Niveau an der Spitze“ freute. Hinter Ikonnikov und Chernov belegte Martin Heider (SV Worms) den dritten Platz vor Wiechert und Thomas Meier (SC Erdmannhausen). Auf den guten sechsten Rang kam Lokalmatador Heinz Fuchs, der drei Siege und vier Remis holte und somit auf 3,5 Punkte kam. Beste Frau war Paula Wiesner von den Karlsruher SF auf Platz 24, die in der zweiten Runde mit einem Erfolg über den ukrainischen Großmeister Vadim Shishkin überrascht hatte.

Die zweite Premiere beim 34. Untergrombacher Open neben dem Titel-Triple von Ikonnikov ging auf das Konto von Gabriel Jülg. Der Spieler des SK Ettlingen ist der bislang einzige Teilnehmer, der alle sieben Partien remis spielte; in der Endabrechnung belegte Jülg mit 3,5 Punkten den 42. Platz. Das B-Turnier gewann Nick Neiwert vom SC Pforzheim (6,0 Punkte/fünf Siege, zwei Remis) vor Robert Fedler vom Frankfurter TV und Hans-Peter Detter vom SC Ketsch. Der Sieg bei den Junioren ging an Pascal Nied vom gastgebenden SCU, der drei Siege sowie zwei Unentschieden holte und nur zwei Partien verlor.

Weitere gute Platzierungen verbuchten die Akteure des SCU, der an diesem Sonntag um 11 Uhr beim TSV Schott Mainz wieder um Punkte in der Zweiten Bundesliga Süd kämpft, beim offenen Blitzturnier. Mit 15,5 Punkten sicherte sich Kekelidze den Gesamtsieg vor Jonas Rosner (SK Ettlingen) und Karl-Jasmin Muranyi (SK Landau). Bestplatzierter Teilnehmer des Ausrichters war Christian Maier auf Rang fünf, knapp dahinter folgte Hans-Joachim Vatter als Siebter, Fuchs und Veaceslav Cofman belegten punktgleich den achten Platz vor Stefan Doll (Zehnter) und Markus Krieger auf Rang 13.

Pressebericht der Badischen Neuesten Nachrichten vom 5.1.2017