3. Mannschaft Zweiter Spieltag
Bezirksklasse Karlsruhe - Verbandsrunde 2024/2025
Absteiger aus Bereichsliga: SC Karlsdorf
Aufsteiger aus Kreisklasse A: SC Untergrombach II, SSV Bruchsal III
Mannschaftsführer: Bernhard Kling
Zweiter Spieltag: 20.10.2024
SC Untergrombach III (N) |
1627 | - | SF Eggenstein/Leop. |
1582 | 7½ - ½ |
SC Karlsdorf (A) | 1638 | - | Karlsruher SF V | 1549 | 6 - 2 |
SF Kraichtal | 1664 | - | SSV Bruchsal II (N) | 1634 | 4 - 4 |
SF Zeutern | 1603 | - | SF Neureut II | 1579 | 5½ - 2½ |
SF Neureut III | 1493 | - | SC Rheinstetten | 1576 | 4 - 4 |
Zweiter Spieltag: Einzelergebnisse
Br. |
SC Untergrombach III (N) |
DWZ | - | SF Eggenstein/Leop. |
DWZ | Ergebnis |
1 | Jung, Niklas | 1677 | - | Samman, Richard | 1832 | 1 - 0 |
2 | Wettstein, Levin | 1611 | - | Prskawetz, Frank | 1795 | 1 - 0 |
3 | Toth, Ralf | 1720 | - | Dr. Bekris, Nicolas | 1676 | 1 - 0 |
4 | Noll, Michael | 1698 | - | Pein, Milan | 1494 | 1 - 0 |
5 | Kling, Simon | 1652 | - | Bilal, Zahir | 1405 | 1 - 0 |
6 | Wachter, Alexander | 1633 | - | Weindel, Walter | 1524 | ½ |
7 | Burkhardt, Tim | 1610 | - | Zeh-Marschke, Andreas | 1350 | 1 - 0 |
8 | Kling, Hannah | 1414 | - | + - |
Zweiter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpkt. | BW | DWZ-Schnitt |
1. |
SC Untergrombach III (N) |
2 |
4:0 |
13 |
58 |
1654 |
2. |
SF Zeutern |
2 |
4:0 |
10 |
49½ |
1619 |
3. | SF Kraichtal | 2 | 3:1 | 8½ | 43 | 1684 |
4. | SC Karlsdorf (A) | 2 | 2:2 | 8½ | 37½ | 1634 |
5. | SC Rheinstetten | 2 | 2:2 | 8 | 38½ | 1561 |
6. | SF Neureut II | 2 | 2:2 | 7 | 31 | 1570 |
7. | SSV Bruchsal II (N) | 2 | 2:2 | 7½ | 32 | 1630 |
8. | Karlsruher SF V | 2 | 1:3 | 6 | 27½ | 1562 |
9. | SF Neureut III | 2 | 1:3 | 5½ | 25½ | 1466 |
10. |
SF Eggenstein/Leopoldshafen |
2 |
0:4 |
4 |
14½ |
1555 |
Spielbericht
von Ralf Toth
Vor der Begegnung mit den SF Eggenstein-Leopoldshafen am zweiten Spieltag der Bezirksklasse Karlsruhe hatte die dritte Mannschaft des SC Untergrombach gehörigen Respekt, denn "Egg/Leo" wie die Mannschaft gerne genannt wird, hat viele Jahre lang erfolgreich in der Bereichsliga gespielt und im vergangenen Jahr erst ihr erstes Jahr in der Bezirksklasse absolviert. Die Mannschaft verfügt auch über viele gute Spieler, konnte aber wie schon am ersten Spieltag einige davon nicht an die Bretter bringen. Auch Untergrombach war ersatzgeschwächt, musste zwei Spieler nach oben abgeben und erneut stand Mannschaftsführer Bernhard Kling nicht zur Verfügung. So trat eine Mischung aus jungen Talenten und alten Hasen an die Bretter und wurde von der gegnerischen Aufstellung überrascht, die lediglich sieben Spieler mitbrachten, so dass Hannah Kling am achten Brett mit einem kampflosen Punkt wieder nach Hause fahren durfte.
Nach kurzer Spieldauer erhöhte Michael Noll auf 2:0. Ein kurzer Blick auf sein Brett offenbarte folgende Stellung:
Noll - Milan, Stellung nach 11. ... Lg4??
Schwarz hatte gerade die weiße Dame bedroht. Noll rechnete die Varanten durch und brachte dann den Siegzug aufs Brett:
12. Da4+ Ke7
(12. ... Dd7 scheitert an 13. Lb5)
13. Lxe4 Dd7
(13. .. dxe4 14. Lg5+ und die schwarze Dame geht verloren)
14. Txf7! Aufgabe
Eine schöne Miniatur von Michael Noll, der damit auf 2:0 erhöhte.
Zu einem mehr als glücklichen Remis kam Alexander Wachter am sechsten Brett. Gegen die Philidor-Verteidigung kam Wachter zunächst exzellent aus der Eröffnung, nach einem für Weiß nachteiligen Figurentausch verfiel der Untergrombacher dann einer "optischen Täuschung" und opferte eine Figur, für einen vermeintlich starken weißen Freibauern auf d6. Dieser ging jedoch zwingen alsbald verloren und für alle überraschend akzeptierte Schwarz mit zwei Leichtfiguren gegen einen Turm die Punkteteilung aufgrund fehlender Zeit auf der Uhr.
Ralf Toth konnte in der Folge auf 3,5:0,5 erhöhen. Mit Schwarz sah er sich in der Sizilianischen Verteidigung dem aggressiven Grand-Prix-Angriff ausgesetzt und suchte folgerichtig Gegenspiel im Zentrum. Als sich das Zenrum öffnete, konnte Schwarz die einzige offene Linie mit Schwerfiguren besetzen. Unter starkem Druck entschloss sich Weiß, die Dame gegen Turm und Leichtfigur zu opfern. Danach war die Stellung nicht mehr zu halten und Schwarz gewann den Punkt mit einer kleinen Schlußkombination.
Den Mannschaftssieg sicherte Tim Burkhardt mit einem nie gefährdeten Sieg am siebten Brett. In der Vorstoßvariante im Caro-Kann positionierte Burkhardt seine Figuren umsichtig und gewann im Übergang zum Mittelspiel einen Zentrumsbauern. Anschließend verrammelte der Untergrombacher der Damenflügel und schickte seinen Springer auf eine lange Reise zum ersehnten Vorposten auf c4. Unter zunehmendem Druck gegen die weiße Königsstellung ging eine weiße Leichtfigur verloren und am Ende der Partie sogar noch ein Turm, den die weiße Dame nicht zurücknehmen durfte wegen Grundreihenmatt. Aus Respekt vor der stark vorgetragenen Leistung des Untergrombachers ließ Weiß das Grundreihenmatt zum Abschluss der Partie zu.
'Am zweiten Spieltag besiegte der SC Untergrombach 3 (rechte Seite) die Schachfreunde aus Eggenstein-Leopoldshafen deutlich.
Eine interessante und schwer einzuschätzende Partie wurde am fünften Brett gespielt, Simon Kling führte die schwarzen Steine. Auf dem Brett war die Spanische Eröffnung und es wurde wenig getauscht und viel laviert und umgruppiert und die Stellung blieb größtenteils undurchsichtig. Nach einigen zu passiven schwarzen Zügen bekam Weiß Druck am Königsflügel. Kling musste umsichtig verteidigen. Als sich die Situation zuspitzte, verpasste Weiß die beste Fortsetzung in objektiv gewonnener Stellung: Statt mit dem g-Bauern weiter in die schwarze Festung einzudringen, wurde ein Springer geopfert, dabei übersah Weiß einen Zwischentausch, der es der schwarzen Dame ermöglichte, zur Verteidigung zurückzueilen. Danach war die Partie gekippt und Simon Kling hatte keine Mühe, den materiellen Vorteil zu verwerten.
Am zweiten Brett hatte es der Jugendspieler Levin Wettstein mit einem erfahrenen und guten Clubspieler zu tun. Auf dem Brett war eine eher ungewöhnliche Erföffnung, Schwarz hatte doppelt fianchettiert und kurz rochiert, Weiß lang, daraus ergaben sich die entsprechenden Angriffspläne am jeweiligen Flügel. Weiß setzte ohne zu zögern den Dosenöffner gegen die schwarze Königsstellung an. Der vielversprechende Angriff war schwer zu berechnen und Weiß konnte mehrfach nicht die beste Fortsetzung auf dass Brett bringen. Wettstein blieb jedoch stets am Drücker, der schwarze Gegenangriff hatte überhaupt keine Zeit, sich zu entfalten. In einer äußerst taktischen Stellung war Schwarz aufgrund starker Mattdrohungen gezwungen, die Dame gegen einen Turm zu geben, konnte kurz darauf Turm und Leichtfigur gegen die weiße Dame tauschen. Der Druck war raus, aber als der Pulverdampf sich lichtete, blieb Weiß im Springerendspiel mit einer Mehrfigur übrig und brachte das Spiel sicher nach Hause. Eine sehr starke Leistung von Levin Wettstein!
Den Schlusspunkt setzte Niklas Jung am Spitzenbrett. In der Paulsen-Variante der Sizilianischen Verteidigung konnte er bereits früh den Springer von c3 nach a4 vertreiben, was am Ende der Partie noch eine wichtige Rolle spielen sollte. Da Jung mit Schwarz auf die kurze Rochade verzichtete, attackierte Weiß mit der Dame am Königsflügel. Als Weiß den ungedeckten Bauern auf h7 nahm, kippte die Partie, den nun war die weiße Dame aus dem Spiel und Schwarz konnte für das gegebene Material druckvoll aufspielen. Nun wurde der auf Abwege geratene weiße Springer auf a4 zum permanenten Angriffsziel, der schwarzfeldrige Läufer kontrollierte die lange Diagonale und schnitt dem Ross den Fluchtweg ab. Zwar gelang es Weiß, den Springer gedeckt zu halten, jedoch konnte Schwarz einen Bauern auf b2 platzieren und mit seinen aktiven und gut postierten Figuren unter ständiger Bedrohung das Randspringers die Partie entscheiden: Am Ende hatte Jung noch immer einen Bauern weniger, aber die Stellung war für Weiß hoffnungslos verloren und Eggenstein-Leopoldshafens Spitzenbrett warf das Handtuch.
Am Ende des Tage fiel der 7,5:0,5-Heimsieg aufgrund der guten Chancen für die Gäste an Brett 5 und 6 zu hoch aus, war aber in Summe höchst verdient. Mit zwei Siegen zum Auftakt sonnt sich der SCU 3 sogar auf dem ersten Rang und ist seinem Saisonziel (acht Punkte einsammeln und den Klassenerhalt sichern) einen großen Schritt näher gekommen. Am 17.11. hat das Team die Chance auf den nächsten Schritt bei der Verbandsligareserve des SSV Bruchsal.