3. Mannschaft Sechster Spieltag
Bezirksklasse Karlsruhe - Verbandsrunde 2024/2025
Absteiger aus Bereichsliga: SC Karlsdorf
Aufsteiger aus Kreisklasse A: SC Untergrombach II, SSV Bruchsal III
Mannschaftsführer: Bernhard Kling
Sechster Spieltag: 09.02.2025
SC Untergrombach III (N) |
1659 | - | Karlsruher SF V |
1577 | 4 - 4 |
SC Karlsdorf (A) | 1632 | - | SF Zeutern | 1634 | 4½ - 3½ |
SF Kraichtal | 1661 | - | SF Neureut III | 1498 | 5 - 3 |
SF Eggenstein/Leop. | 1626 | - | SC Rheinstetten | 1592 | 2½ - 5½ |
SSV Bruchsal II (N) | 1633 | - | SF Neureut II | 1583 | 4½ - 3½ |
Sechster Spieltag: Einzelergebnisse
Br. |
SC Untergrombach III |
DWZ | - | Karlsruher SF V |
DWZ | Ergebnis |
1 | Jung, Niklas | 1730 | - | Haug, Mara | 1948 | 0 - 1 |
2 | Kling, Bernhard | 1761 | - | Mangei, Jasmin | 1850 | 0 - 1 |
3 | Wettstein, Levin | 1650 | - | Rochau, Normen | 1787 | 0 - 1 |
4 | Toth, Luca | 1661 | - | Landenberger, Anja | 1635 | 1 - 0 |
5 | Kling, Simon | 1582 | - | Wiesner, Franziska | 1578 | ½ |
6 | Wachter, Alexander | 1633 | - | Chung, Simone | 1430 | ½ |
7 | Burkhardt, Tim | 1691 | - | Wodzinski, Kristin | 1429 | 1 - 0 |
8 | Kling, Hannah | 1563 | - | Aghabekyan, Ani | 961 | 1 - 0 |
Sechster Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpkt. | BW | DWZ-Schnitt |
1. |
SC Untergrombach III (N) |
6 |
11:1 |
33 |
138 |
1674 |
2. |
Karlsruher SF V |
6 |
8:4 |
26½ |
127½ |
1592 |
3. | SC Rheinstetten | 6 | 8:4 | 26 | 113 | 1571 |
4. | SC Karlsdorf (A) | 6 | 8:4 | 26 | 112½ | 1638 |
5. | SF Neureut II | 6 | 6:6 | 25 | 109 | 1578 |
6. | SF Kraichtal | 6 | 5:7 | 21 | 108 | 1661 |
7. | SSV Bruchsal II (N) | 6 | 5:7 | 21 | 94 | 1624 |
8. | SF Zeutern | 6 | 4:8 | 21½ | 104½ | 1616 |
9. |
SF Neureut III |
6 |
3:9 |
19½ |
78½ |
1490 |
10. |
SF Eggenstein/Leopoldshafen |
6 |
2:10 |
18½ |
91 |
1605 |
Spielbericht
von Ralf Toth
Aufsteiger SC Untergrombach 3 führte vor dem Spieltag die Tabelle souverän mit drei Punkten Vorsprung an und traf am sechsten Spieltag der Verbandsrunde auf die ehemalige Frauenmannschaft der Karlsruher Schachfreunde, in der nach einigen Aufstiegen noch immer überwiegend weibliche Spielerinnen an den Brettern sitzen. Die KSF 5 waren mit drei Punkten Rückstand ärgster Verfolger des SCU. Gespielt wurde aus Platzgründen in der Joß-Fritz-Schule Untergrombach.
Beim SCU war Mannschaftsführer Bernhard Kling wieder an Bord, dafür fehlten Ralf Toth und Michael Noll, Jonas Ye spielte für die vierte Mannschaft. Tim Burkhardt und Hannah Kling rückten nach.
Die Führung für Untergrombach besorgte Tim Burkhardt, der mit Schwarz in der Grünfeld-Indischen Verteidigung früh Druck gegen den unrochierten weißen König bekam. Die weißen Figuren fanden keine guten Positionen und Schwarz dominierte die Stellung mit seinem Läuferpaar. Mit einem ebenso brachialen wie effektiven Taktik beendete Burkhardt die Partie zu seinen Gunsten.
Tim Burkhardt gewann seine Partie überzeugend. Im Fußball würde man schreiben: Es war ein Spiel auf ein Tor.
Hannah Kling erhöhte auf 2:0. Mit Weiß bekam sie in der Hauptvariante der Italienischen Partie eine vorteilhafte Stellung aufgrund ihrer Bauernmajorität am Damenflügel. Im Mittelspiel gewann die Untergrombacherin einen Bauern und machte sich systematisch an die Verwertung ihres Vorteils. In Gewinnstellung fiel dann bei der Gegnerin die Zeit.
Hannah Kling gewann mit Weiß und sammelte einen wichtigen Punkt für ihre Mannschaft ein.
Doch dann musste Kapitän Bernhard Kling gegen die frühere Untergrombacherin Jasmin Mangei Federn lassen. Kling hielt die Partie mit Weiß im Damengambit bis zum zwanzigsten Zug ausgeglichen, sperrte dann jedoch ohne Zwang seinen Läufer ein, der keine Rückzugfelder mehr hatte und sich für zwei Bauern opfern musste. Nach diesem Fehler verwertete seine Gegnerin die Gewinnstellung sauber und ließ nichts mehr anbrennen. Die Gäste hatten auf 2:1 verkürzt.
Bernhard Kling brachte sich um den Lohn seiner Mühen und unterlag Jasmin Mangei.
In der Folge egalisierten die Gäste den Rückstand. Mit Schwarz hatte Niklas Jung gegen das starke Spitzenbrett der Gäste große Probleme, kam schlecht aus der Eröffnung und kämpfte mit einem in der Mitte gefangenen König, der unter schweren Beschuss geriet. Jung gelang es, seinen Monarchen mit einer künstlichen Rochade in Sicherheit zu bringen, aber Weiß blieb am Drücker und sammelte eine Qualität ein. Niklas Jung kämpfte zäh und verbissen, aber gegen die präzisen weißen Züge war kein Kraut gewachsen. Am Ende war der Spielstärkeunterschied an diesem Brett entscheidend.
Hatte einen schweren Stand: Niklas Jung am Spitzenbrett der Untergrombacher Mannschaft.
Nach vier entschiedenen Partien steuerte Simon Kling eine Punkteteilung bei. Auf dem Brett war die Anti-Meraner Variante im Damengambit. Die Partie war geprägt von vielen Abtäuschen und ging bald in ein ausgeglichenes Turmendspiel. Ohne größere Ungenauigkeiten und nach langem Kampf einigte man sich auf Remis.
Simon Kling neutralisierte mit Schwarz ein gleich starke Gegnerin.
Luca Toth brachte seine Farben wieder in Führung. Gegen die Caro-Kann-Verteidigung in der Hauptvariante ging Toth von Beginn an aggressiv zu Werke. Nachdem Schwarz lang rochierte hatte, wurden die Messer gewetzt. Bei extrem scharfem Spiel zeigten beide Spieler leichte Unsicherheiten. Toth gab zwei Figuren für einen Turm, um die schwarze Stellung weiter zu öffnen. Anschließend erzwang der Untergrombacher durch starken Angriff und zunehmender Druck auf der Uhr Fehler bei Schwarz. Eine Figur ging verloren bei anhaltendem weißen Druck, aber weiterhin extrem scharfer Stellung. Die schwarzen Figuren drängten sich am Königsflügel um den den eigenen König zu schützen, Weiß war jedoch über die vorletzte Reihe in die schwarze Festung eingedrungen und spielte den Angriff druckvoll zu Ende. Kurz nach der Zeitkontrolle lag die schwarze Stellung in Trümmern und der Punkt war eingesammelt.
Luca Toth belohnte sich für sein aggressives Spiel und gewann.
Mit Remis begnügen musste sich Alexander Wachter, der im Verlauf der Partie gleich drei Remisgebote ablehnte. Wachter kam mit Weiß in der Abtauschvariante der Französischen Verteidigung allerdings nicht gut aus den Startlöchern. Schwarz gelang es allerdings nicht, die weißen Ungenauigkeiten zu bestrafen. Im Gegenteil - im Mittelspiel drehte Wachter auf und sammelte einen Bauern für nichts ein. Dadurch entstand ein gefährlicher weißer Freibauer auf der d-Linie. Weiß war am Drücker, verkalkulierte sich jedoch in einer taktischen Abwicklung und der Bauer ging wieder verloren. So ging es in ein totes Springerendspiel, das der Untergrombacher noch eine Weile "knetete", aber Schwarz wehrte alle weißen Versuche ab und kam zum letztlich angestrebten Remis.
Wie gewonnen, so zerronnen... Alexander Wachter musste sich mit Remis begnügen.
Zum Abschluss des Spieltags gab es dann noch etwas Tragik. Levin Wettstein erwies sich mit Schwarz gegen das gefährliche Evans-Gambit sattelfest in der Theorie und erspielte klaren Vorteil aus der Eröffnung heraus. Im Bestreben zur Vereinfachung und Mitnahme des materiellen Vorteils unterliefen dem jungen Untergrombacher aber Ungenauigkeiten, die Weiß nutzen konnte, dennoch war auch im Mittelspiel die schwarze Stellung zu bevorzugen. Nach einigem Lavieren hatte Wettstein dann die Chance zum Tausch der Türme, wollte aber einen Zug vor der Zeitkontrolle besonders schön spielen und übersah dabei einen zweizügigen Figurenverlust durch Doppelangriff. Diese Gelegenheit ließ sich der erfahrene Karlsruher nicht entgehen undd drehte den Spielverlauf auf den Kopf.
Levin Wettstein mit Schwarz: Ein klassischer "Trick 17 mit Selbstüberlistung" kostete den Punkt.
Am Ende des Tages war die Untergrombacher Mannschaft mit den guten Chancen an den Brettern 3 und 6 dem Sieg deutlich näher, als die Karlsruher Mannschaft, aber das Unentschieden geht insgesamt dennoch in Ordnung. Aufsteiger Untergrombach hält mit dem Ergebnis alle Verfolger auf Distanz und drei Spieltage vor Schluss alle Trümpfe im Kampf um die Meisterschaft in der Hand.
Dank gebührt Stefan Haas (KSF) für die Erfassung der Partien.