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Saisonziel Klassenerhalt: Der SCU geht in seine elfte Zweitligasaison
Am 16.10. beginnt die neue Bundesligasaison und seit dem 1.8. sind die Kader aller Mannschaften in der zweiten Liga Süd veröffentlicht - Zeit für uns, den Blick auf die kommende Saison zu werfen. Nachdem der Verband zunächst mit Doppelspieltagen plante, musste man die Liga nach dem vor dem Bundesturniergericht erfolgreichen Einspruch von Caissa Schwarzenbach komplett neu planen. Herausgekommen ist ein Spielplan nach altem Modus mit neun Runden und Einzelspieltagen. Der SC Untergrombach begrüßt diese Regelung, gehörte er doch zu den Vereinen, die den neuen Modus mit Doppelspieltagen ebenfalls ablehnte.
Nach dem Abstieg von Baden-Baden II, Brombach und Landau sind neue Teams in die Liga gekommen. Mit den SF Deizisau kommt der Deutsche Pokalsieger 2016, dazu der SC Emmendingen, der SC Heusenstamm und Caissa Schwarzenbach aus den Oberligen. Die SG Speyer-Schwegenheim ist in die erste Liga aufgestiegen und der SV Hofheim wurde der zweiten Liga West zugeteilt, dafür kamen die SF Schöneck in die zweite Liga Süd.
Mit welchen Ambitionen kann der SC Untergrombach in die neue Saison gehen? Obwohl sich der SCU qualitativ etwas verbessert hat, geht es mit dem üblichen Ziel "Klassenerhalt" in die neue Saison. Der SCU hatte keine Abgänge zu beklagen, lediglich FM Dr. Balzar (2314) ist nun passiv gemeldet. Dafür kam IM Nicolas Brunner (2456) zurück vom SC Brombach und ein weiterer Franzose, FM Timothée Heinz (2346) stieß von den SF Katernberg zum SCU. Dadurch hat sich der ELO-Schnitt der ersten Acht von 2419 auf beachtliche 2440 gesteigert.
Jedoch war auch die Konkurrenz nicht tatenlos: Der SC Viernheim hat offenbar eine Goldader unter dem Vereinsheim entdeckt und meldet aus dem Nichts plötzlich 11 (!) Großmeister, darunter den Weltklassespieler Shakhriyar Mamedyarov (2764) an Brett 1.
Aufsteiger SF Deizisau hat unter dem Grenke-nahen Manager Sven Noppes sensationell aufgerüstet. An Brett 1 kann der Russe Alexander Grischuk (2754), ehemaliger Blitz-Weltmeister und aktuell in der Top 20 der Welt eingesetzt werden. Für Brett 2 steht der Ungar Péter Lékó (2709) bereit, der bereits das renommierte Superturnier von Wijk aan Zee gewinnen konnte. Und selbst an Brett 3 melden die Schwaben einen ehemaligen Super-GM, den Amerikaner Gata Kamsky (2638), der es 1996 bis ins Finale des Kandidatenturniers brachte.
Natürlich ist es immer ein Frage, wie oft (bzw. ob überhaupt) diese Spitzenleute eingesetzt werden können, aber auch der restliche Kader dieser beiden Mannschaften ist so stark, dass beide als klare Aufstiegsanwärter zu gelten haben. Schon heute sind diese Mannschaften absolut erstligareif. Mit dem SC Emmendingen kommt ein ambitionierter Aufsteiger aus der Oberliga, Sponsor und Mannschaftsführer FM Herbrechtsmeier hat sein Team sinnvoll verstärkt, mit dem Abstieg wird diese Mannschaft nichts zu tun haben und mit GM Andrej Sokolov haben sie auch einen Spitzenspieler früherer Schachtage an Bord. Ebenfalls gut aufstellen kann der TSV Schönaich, mit zwei 2600er Großmeistern an den Spitzenbrettern. Im Mittelfeld folgen eine Reihe von Mannschaften, deren Ziel es sein muss, den Abstieg zu vermeiden, darunter mit Schott Mainz und dem SC Untergrombach zwei Zweitliga-Traditionsvereinen, bzw. mit dem SC Eppingen ein ehemaliger Bundesligist. Aus der zweiten Liga West kommen die SF Schöneck, die schon zu den Abstiegskandidaten zu zählen sind, ebenso wie die beiden Aufsteiger Heusenstamm und Schwarzenbach.
Der SC Untergrombach wird wie immer in den Schlüsselspielen punkten und vielleicht noch eine Überraschung präsentieren müssen. Leichter als vergangene Saison wird es sicher nicht, den Klassenerhalt zu schaffen. Aber dieser ist durchaus im Bereich des Möglichen und Erwartbaren, die Mannschaft hat einen guten Teamgeist und ist eine solide Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Am Spitzenbrett tritt wie immer der Kroate Davor Rogic an, an Brett zwei folgt bereits Neuzugang Nicolas Brunner.
Der SC Untergrombach freut sich auf die kommende Zweitligasaison und seine Fans werden sich die Heimspiele, insbesondere natürlich den Kracher gegen den SC Viernheim am 5.2.17 dick im Kalender anstreichen und hoffen dann auf einen Super-GM an Brett 1 der Gäste.
von Ralf Toth
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