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"Eine etwas ungewöhnliche Kombination" - BNN über den Untergrombacher Jugendspieler Pascal Nied

Eine etwas ungewöhnliche Kombination

Schach-Talent Pascal Nied aus Untergrombach ist gleichzeitig ambitionierter Schwimmer

Bruchsal. von Sven Neubauer Pascal Nied wirkt ruhig, bodenständig und aufgeräumt. Wenn man mit dem 16-jährigen spricht, spürt man seinerseits keinerlei Aufregung. Alles wirkt, als habe er einen genauen Plan. Den braucht er auch in seinem Sport. Denn Nied ist ein Schachspieler beim SC Untergrombach. Angefangen hat er – wie viele Jungen in Deutschland – mit Fußball. Doch weil sein Vater bereits im Schachclub aktiv war, kam der Richtungswechsel nicht ganz überraschend: Über ein jährlich stattfindendes Turnier kam der Bruchsaler dann mit zehn Jahren zum Schach. Heute sagt Nied daher über sich selbst: „Ich sehe mich selber als Spätstarter, da einige meiner Mannschaftskollegen deutlich früher mit dem Schachspielen angefangen haben.“

Doch nicht nur am Brett ist der 16-Jährige aktiv. Gleichzeit schwimmt Nied auf hohem Niveau. Aus diesem Sport kommt auch sein Idol. „Mein Vorbild ist Adam Peaty, da unsere Geschichten sehr ähnlich sind. Wir haben beide relativ spät mit unserem Sport angefangen und sind trotzdem sehr erfolgreich“, erzählt Nied. Peaty ist Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister im Brustschwimmen. Das Training verläuft derzeit nicht wie gewohnt. „Eigentlich habe ich zwei bis dreimal die Woche Training fürs Schwimmen“, berichtet er und ergänzt: „Dazu kommen noch einmal die Woche Training im Verein und alle zwei bis drei Wochen trainiere ich mit einem externen Schachtrainer.“ Im Moment finden die Lerneinheiten alle digital statt.

Nied wird aber nicht nur trainiert, sondern er gibt auch Training. Seit circa einem Jahr ist der Untergrombacher selbst Nachwuchscoach und hilft jungen Spielern auf ihren Wegen. „Das Amt als Jugendtrainer hilft mir, eine andere Sichtweise auf den Sport zu bekommen. Durch die Wiederholung von bestimmten Trainingsmethoden und Lerneinheiten hilft mir mein Amt als Trainer auch als Spieler weiter“, erklärt er. Die Vorbereitung auf Spiele verläuft immer unterschiedlich. Zuerst  besteht ein Unterschied zwischen einem Mannschaftsspiel und einem Einzelspiel.

„Grundsätzlich ist ein genauer Matchplan vor einem Spiel nicht möglich.“ Weiter erzählt Nied: „Man weiß zwar in der Regel wie ein Gegner ein Match eröffnet, daher kann man vielleicht die ersten drei bis vier Züge planen, aber danach ist es Aktion und Reaktion, da man nie weiß was passiert.“ An ein Ereignis erinnert sich Nied noch besonders gerne. Es war die deutsche Vereinsmeisterschaft der U14 im Dezember2019. Das Ergebnis der Mannschaft mit Platz 13 „klingt schlechter, als es war“, schrieb der SC Untergrombach damals in einem Bericht. Für den kleinen Verein war es dennoch ein großer Erfolg.

„In einem Einzelsport ist ein Ereignis als Mannschaft immer etwas Besonderes“, sagt der talentierte Schachspieler Nied. Er findet auch die Mitspieler in einem Einzelsport sehr wichtig. „Mannschaftskollegen fördern den Wettkampf im Team, da man sich immer untereinander messen kann wie gut man ist“, berichtet Nied. Sich zu verbessern, ist ohnehin stets das Ziel – ob im Schach oder beim Schwimmen.

von Ralf Toth

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