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Rückkehrer IM Nicolas Brunner im Interview

In loser Folge werden wir unsere Bundesligaspieler vorstellen und setzen diese Serie fort mit einem spielstarken Rückkehrer, IM Nicolas Brunner. Der Elsässer spielte in der Saison 2014/2015 sechsmal für den SC Untergrombach an Brett 1 oder 2 (3 aus 6) und wechselte für eine Saison zum Zweitligarivalen Brombach, da dieser Schachverein näher an seinem Wohnort lag. Brombach stieg ab und der sympathische Franzose ist zurück beim SCU. In der laufenden Saison kam er an allen drei Spieltagen an Brett 1 oder 2 zum Einsatz (2 aus 3). Seine aktuelle ELO-Zahl von 2471 ist die stärkste seiner Karriere.

IM Nicolas Brunner stand uns freundlicherweise für ein Interview zur Verfügung:

 

Nicolas, wie sind Sie zum Schach gekommen? Wie lange spielen Sie schon?  Wie viel Zeit wenden Sie in der Woche für das Schach auf?

Nicolas Brunner: "Ich versuche oft an meinem Schach zu arbeiten, aber nach meiner Meinung, es ist nicht nützlich nur zehn Minuten zu arbeiten. Ich trainiere mindestens drei oder vier Stunden nach meiner Arbeit. Wenn ich das zwei oder drei mal pro Woche machen kann, ist es super, aber ich habe natürlich auch andere Aktivitäten mit meinen Freunden oder meiner Frau."

Haben Sie Vorbilder im Schach?

Nicolas Brunner: "Mein Vorbild ist Kasparov, weil er sehr stark in Eröffnungstheorie war (ich mag das Studium der Eröffnungstheorie) und er wollte alle Partien mit Schwarz oder mit Weiß immer gewinnen."

Sie sind berufstätig, in welcher Branche? Haben Sie jemals darüber nachgedacht, Schach-Profi zu werden?

Nicolas Brunner: "Ich bin Ingenieur der Chemie und arbeite jetzt für ein Unternehmen in der Erdgas-Industrie. Es ist leider zu schwer, Schach-Profi zu werden, weil es viel Konkurrenz gibt verglichen mit dem Geld im professionellen Schachsport."


Im Einsatz am dritten Spieltag der Saison 2016/2017 mit Sieg gegen Schwarzenbach.

Haben Sie schon GM-Normen eingesammelt? Ist der GM-Titel ein Ziel für Sie?

Nicolas Brunner: "Ich habe schon zwei GM-Normen eingesammelt. Ich habe leider die dritte Norm gleich sechs mal verpasst (fünf mal ich hatte zu gewinnen in die letzte Partie und einmal Remis. Der GM-Titel ist ein Ziel, aber zuerst muss ich über 2500 kommen. Die letzte Saison habe ich sehr gut gespielt und wenn ich weitermache, denke ich, dass mein Ziel möglich ist."

Sie haben gerade das 7e Festival de Vaujany gespielt, wie waren Sie zufrieden mit Ihrem Ergebnis?

Nicolas Brunner: "Vaujany war ein ganz gutes Ergebnis (6.5/9, vierter Platz). Ehrlich gesagt, ich war schon in 2010 auf dem gleichen Platz aber mein Schach war schlechter in diesem Jahr und ich war ein bisschen glücklich."

Letzte Saison haben Sie in Brombach gespielt, was näher an Ihrem Wohnort liegt. Was glauben Sie, waren die Gründe, dass es mit dem Klassenerhalt in Brombach nicht geklappt hat?

Nicolas Brunner: "Spielen für Brombach war sehr praktisch. Die Mannschaft war auch sehr freundlich. Aber unsere Mannschaft war nicht stark genug, wir hatten sehr oft zwei hundert Punkte ELO-Unterschied im Durchschnitt. Es ist wichtig für meine Ziele, in zweite Liga zu spielen."


In welchen anderen Ligen und Vereinen spielen Sie noch?

Nicolas Brunner: "Ich spiele in Frankreich, Belgien, Schweiz, Luxemburg. Ich hatte auch für eine englische Mannschaft gespielt, aber jetzt nicht mehr."

In Untergrombach spielen Sie jetzt gemeinsam mit einem weiteren Franzosen, FM Timothée Heinz. Kennen Sie sich bereits, freuen Sie sich auf einen Landsmann im  Team?

Nicolas Brunner: "Ich kenne Timothéé schon und habe schon mit ihm in einer andere Mannschaft gespielt. Ich mag es, wenn die Mannschaft aus vielen verschieden Nationalitäten besteht."

Die Liga hat massiv aufgerüstet, im Spiel gegen Deizisau könnte Péter Lékó Ihr Gegner sein. Was halten Sie von dieser Entwicklung?

Nicolas Brunner: "Spielen gegen Leko wurde mich natürlich motivieren! Ich habe schon gegen verschiedene Schach-Stars gespielt: Spassky, Aronian, Maxime Vachier-Lagrave zum Beispiel. Zuletzt ich habe gegen Bacrot und Vitiugov , die sind beide über 2700, remis gemacht. Das helft mir, Sicherheit zu haben, und zu wissen, dass ich gegen jeden eine Chance habe."


In der Saison 2014/2015 für den SC Untergrombach am Brett in Liga 2. 

Der SC Untergrombach wird die Klasse halten, weil ... ?

Nicolas Brunner: "Weil wir noch besser spielen, wenn wir eine schwere Herausforderung haben!"

Nicolas, vielen Dank für dieses Interview!

Die Fragen stellte Ralf Toth.

von Ralf Toth

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